Roland Berger: Neue Ideen zur Abgasregulierung

von Hans Diederichs

Laut einer aktuellen Roland-Berger-Studie ergibt sich ein zusätzliches Einsparpotenzial von Treibhausgasen im Straßenverkehr durch eine größere Marktdurchdringung hybridisierter Antriebssysteme (18 Megatonnen CO2-Emissionen bis 2030) sowie Nutzung von Treibstoffen mit einem höheren Anteil fortschrittlicher Biokraftstoffe (15 Megatonnen CO2-Emissionen bis 2030).

Weiteres Einsparpotenzial bei Nutzfahrzeugen sehen die Experten durch die verstärkte Nutzung von Biokraftstoffen und höhere zulässige Gesamtgewichte sowie aerodynamisch effizientere LKWs. Aber: „Noch kann das volle Treibhausgasemissionspotenzial dieser Technologien unter den bestehenden regulatorischen Rahmenbedingungen nicht ausgeschöpft werden", sagt Thomas Schlick, Partner bei Roland Berger.

Umfassender Strategieplan zur Reduktion von Treibhausgasen

Die Roland-Berger-Studie wurde erstellt, um eine sachliche Betrachtung potenzieller Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen zu entwickeln. Gleichzeitig bietet sie einen umfassenden Strategieplan unter Berücksichtigung der Machbarkeit aller Treibstoff- und Fahrzeugtechnologien sowie infrastrukturbezogener Aspekte und den erforderlichen regulatorischen Rahmenbedingungen nach 2020.

"Die Kosten der Technologien können unter 100 Euro pro reduzierter Tonne CO2 liegen. Der Einsatz zugunsten dieser Technologien von Fahrzeughersteller und Treibstoffproduzenten muss durch stärkere Marktsignale vonseiten der Kunden ergänzt werden", erklärt Schlick.

Potenzial keineswegs ausgeschöpft

Zur Förderung kosteneffizienter Technologien nach 2020 schlagen die Roland Berger-Experten eine Kombination aus Finanzinstrumenten, Richtlinien und einer verbesserten Informationspolitik gegenüber Kunden vor. Dies beinhaltet Steuervorteile für fortschrittliche Biokraftstoffkomponenten und die Einführung eines CO2--basierten Kfz-Steueranteils. Um die Vorteile hybrider Fahrzeuge transparent zu machen, sollten zudem zusätzliche Informationen zu Kosteneinsparungen in bestehende Fahrzeugeffizienzbeschreibungen aufgenommen werden.

Die Studie (nur auf Englisch verfügbar) kann hier als PDF heruntergeladen werden. 

Quelle: Roland Berger; Vorschau-Bild: fotolia

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