Innovatives Konzept für Spaniens erstes grünes und digitalisiertes Stahlwerk

von Hubert Hunscheidt

Nachdem Hydnum Steel kürzlich von der Regionalregierung von Kastilien-La Mancha als vorrangiges Projekt eingestuft und vom Weltwirtschaftsforum als eines der fünf innovativsten Projekte auf globaler Ebene zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion anerkannt wurde, macht Hydnum Steel weiterhin stetige Fortschritte beim Bau des ersten grünen Stahlwerks in Spanien. die sich in Puertollano (Ciudad Real, Kastilien-La Mancha) befinden wird. Das Unternehmen hat gerade auch seinen Antrag bei den Strategischen Projekten für wirtschaftliche Erholung und Transformation (PERTE) der Dekarbonisierung (Linie 4) eingereicht und unterstreicht damit einen bahnbrechenden Ansatz, der technologische Fortschritte wie den von Siemens entwickelten digitalen Zwilling berücksichtigt.

Hydnum Steel und Siemens haben sich für ein innovatives digitales Konzept für das Werk entschieden. Nach dem Durchlaufen der technologischen Definitionsphase wurden die Grundlagen des Projekts gelegt, das den Einsatz des digitalen Zwillings in alle Produktionsphasen integrieren wird: von der Planung bis zur vollständigen Inbetriebnahme des Stahlwerks. Ziel ist es, den CO2-Fußabdruck radikal zu reduzieren, die Energieeffizienz und die Wettbewerbsfähigkeit des Werks zu verbessern und dabei Umwelt- und Nachhaltigkeitsvorschriften strikt einzuhalten.

Auf diese Weise bündeln beide Unternehmen ihre Kräfte, um die Stahlindustrie mit einer digital nativen Anlage zu transformieren, die von Grund auf mit fortschrittlichen Technologien und nachhaltigen Lösungen aus dem Siemens-Portfolio konzipiert wurde. Diese strategische Partnerschaft wird nicht nur die betriebliche Effizienz verbessern, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Sektors leisten und einen Meilenstein in der emissionsfreien Stahlproduktion in Europa setzen.

Agustín Escobar, President und CEO von Siemens Spanien, betont: "Das Projekt wird sich positiv auf die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks auswirken, nicht nur in den eigenen Werken, sondern auch in Schlüsselindustrien für die spanische Wirtschaft wie der Automobil- oder Marinebranche. Es handelt sich zweifellos um ein Projekt, das mit der Berufung geboren wurde, die strategische Autonomie des spanischen und europäischen Stahlmarktes zu stärken."

Eva Maneiro, CEO von Hydnum Steel, betont, dass Nachhaltigkeit die zentrale Säule des Projekts ist: "Es geht nicht nur darum, Stahl zu produzieren, sondern dies auf eine Weise zu tun, dievollständig mit den globalen Nachhaltigkeitszielen übereinstimmt. Durch die Integration fortschrittlicher Siemens-Technologien stellen wir sicher, dass jede Phase unseres Produktionsprozesses effizient ist und gleichzeitig aktiv zum Kampf gegen den Klimawandel beiträgt. Unser Ziel ist es, zu zeigen, dass Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit nicht nur nebeneinander existieren können, sondern die Zukunft der Branche darstellen."

Das Siemens-Angebot umfasst einen detaillierten Vorentwicklungsprozess, der die verschiedenen Simulationswerkzeuge des Siemens Xcelerator-Portfolios umfasst. Während der Engineering-Phase wird die NX-Software verwendet, um ein vollständiges digitales Modell der Anlage zu erstellen, das auf 100 % Umweltkriterien basiert. Das digitale Tool Tecnomatix wird die Simulation und Optimierung von Fertigungsprozessen ermöglichen und sicherstellen, dass jede Produktionsphase effizient und nachhaltig ist.

Das Projekt umfasst auch die Integration der Welt der Informationstechnologie (IT) und der Betriebstechnologie (OT) des neuen grünen Stahlwerks von seinem Ursprung an, mit dem Ziel, alle von der Anlage generierten wertvollen Daten sofort zu erfassen, um sie zu überwachen, zu analysieren und die besten Entscheidungen zu treffen, mit dem ultimativen Ziel, den CO2-Fußabdruck so weit wie möglich zu reduzieren.

Dazu stehen Siemens zwei strategische Instrumente zur Verfügung. Der erste davon ist der Energy Manager Pro, der den Energieverbrauch in der Produktion steuert, überwacht und verwaltet. Das zweite ist SiGREEN, ein neues Produkt im Nachhaltigkeitsportfolio von Siemens, mit dem der CO2-Fußabdruck des produzierten Materials genau quantifiziert und überprüft werden kann.

Schließlich wird Siemens Advanta bei der Entwicklung einer globalen Daten- und KI-Plattform helfen, um Informationen aus den verschiedenen IT- und OT-Systemen zu konsolidieren und KI-Modelle anzuwenden, um alle Produktions- und Energiemanagementprozesse des Werks zu optimieren.

Führend in Sachen industrieller Nachhaltigkeit in Europa

Diese fortschrittlichen digitalen Technologien ermöglichen es Hydnum Steel, ehrgeizige Dekarbonisierungsziele zu setzen, einschließlich der Eliminierung von CO2-Emissionen, was in klarem Kontrast zu den hohen Niveaus der traditionellen Stahlerzeugung steht. Es wird die erste Anlage dieser Art in Spanien und eine der ersten in Europa sein, die von Grund auf so konzipiert wurde, dass während des gesamten Herstellungsprozesses nicht-fossile Energie verwendet wird.

Darüber hinaus wird das Werk in Puertollano mit technologischen Lösungen ausgestattet, die die Kreislaufwirtschaft garantieren, die Nutzung von Schrott als Rohstoff maximieren und die effiziente Wassernutzung optimieren.

Hydnum Steel zeichnet sich durch seinen innovativen und nachhaltigen Ansatz im Wassermanagement aus. Die Anlage wird Wasser aus städtischen und industriellen Kläranlagen zurückgewinnen und wiederverwenden, wodurch der Verbrauch von Frischwasser minimiert und Wasserressourcen geschont werden. Die ZLD-Technologie (Zero Liquid Discharge) stellt sicher, dass das gesamte in der Anlage verwendete Wasser aufbereitet, recycelt und wiederverwendet wird, wodurch eine Ableitung nach außen vollständig vermieden wird. Damit ist Hydnum Steel ein Maßstab für die Nachhaltigkeit von Wasser in der Stahlindustrie.

Hydnum Steel verfolgt drei Hauptziele: a) die Deckung der wachsenden Nachfrage nach Flachstahl in Europa, mit einem Defizit von mehr als 5 Mio. Tonnen allein auf der Iberischen Halbinsel; b) Stärkung der europäischen industriellen Autonomie in einem komplexen geopolitischen Umfeld; und c) Beschleunigung der Dekarbonisierung in einer der umweltschädlichsten Industrien, die für bis zu 9 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist.

Quelle und Foto: Hydnum Steel

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