Bundestagsabgeordneter besucht Düsseldorfer Max-Planck-Institut
von Angelika Albrecht
Thomas Jarzombek, Bundestagsabgeordneter und Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technologiefolgenabschätzung, besuchte am 20. August das Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI SusMat) in seinem Düsseldorfer Wahlkreis. Die internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts zeigten ihm, wie sie an der nachhaltigen Produktion von Stahl und Energiematerialien arbeiten und wie künstliche Intelligenz dabei helfen kann.
„Grundlagenforschung ist essentiell für die Entwicklung innovativer Technologien. Dabei gehört die Max-Planck-Gesellschaft mit ihren 31 Nobelpreisen zur Weltspitze. Das Düsseldorfer Max-Planck-Institut zeigt, wie wichtig Materialien für eine nachhaltige Zukunft sind und dass man gerade bei Materialien in ganzen Wertschöpfungsketten und nicht zu kleinteilig denken und forschen sollte. Heute habe ich wichtige Impulse, auch für die Politik, mitnehmen können“, sagte Jarzombek. Die Rolle der Grundlagenforschung zu komplexen Wertschöpfungsketten war auch beim Einführungsvortrag von Prof. Dierk Raabe, geschäftsführender Direktor des MPI SusMat, das Kernthema: „Die Herstellung von Metallen ist momentan für etwa 10% aller Treibhausgase verantwortlich. Gleichzeitig wird sich unser Bedarf an Metallen mit wachsender Weltbevölkerung und globaler wirtschaftlicher Entwicklung in den nächsten Dekaden fast verdoppeln. Wollen wir unsere Klimaziele erreichen und weiterhin High-Tech-Anwendungen entwickeln, dann müssen wir von der Gewinnung von Metallen aus Erzen, über das Recycling bis hin zur Wiederverwertung von Deponie-Altlasten versuchen, jedes einzelne Atom im Rennen zu halten und optimal zu nutzen. Dieser rote Faden zieht sich durch unsere Grundlagenforschung.“
Beim Besuch zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des MPI SusMats wie sie mit Wasserstoff-Plasma Eisen klimaneutral aus Erzen oder sogar aus Industrieabfällen gewinnen, wie sie Magnete aus Windkraftanlagen und Elektroautos recyceln und wie sie erforschen, Katalysatoren zur Wasserspaltung effizienter und langlebiger zu machen. Ein weiteres Thema war auch die Nutzung von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen mit deren Hilfe die ForscherInnen Experimente gezielter entwickeln.
Über das Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI SusMat)
Die Materialwissenschaften stehen vor großen Aufgaben: Alleine die Stahlindustrie verursacht acht Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen. Der Großteil der jährlich anfallenden Menge an Elektroschrott, der so viel wiegt wie 350 Mega-Kreuzfahrtschiffe, wird deponiert oder verbrannt und nicht recycelt, obwohl er viele wertvolle Metalle enthält. Das Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI SusMat) erforscht, wie sich Materialien, die für moderne Gesellschaften essentiell sind, klimaneutral und ressourcenschonend produzieren, nutzen und recyceln lassen. So suchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wege, Metalle mit Wasserstoff anstelle fossiler Brennstoffe zu gewinnen, die Lebensdauer von Werkstoffen zu verlängern, diese nahezu endlos wiederverwertbar zu machen und die Abfallmenge zu reduzieren. Bei der Entwicklung von Materialien, die diese Anforderungen erfüllen, setzen die Forschenden vermehrt auf künstliche Intelligenz und machen den Prozess auf diese Weise deutlich effizienter. Das Institut forschte bis 2024 unter dem Namen Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH.
Quelle: Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI SusMat) / Vorschaubild: Bundestagsabgeordneter Thomas Jarzombek beim Besuch des Düsseldorfer Max-Planck-Instituts für Nachhaltige Materialien. Hier zusammen mit Laura Gabriela Torres, MPI (Foto: Büro Thomas Jarzombek MdB)