ZVEI warnt vor Versorgungsproblemen
von Hubert Hunscheidt
Elektrische Antriebskomponenten sind ein Hauptbestandteil von moderner Automatisierungstechnik und ein zentraler Baustein des gesamten industriellen Anlagenbaus. Allerdings können die in Europa verfügbaren Herstellungskapazitäten die künftige Nachfrage kaum noch bedienen. Ein Grund hierfür ist das Anziehen der Elektromobilität, so eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Institut IAO im Auftrag des ZVEI. „Der steigende Absatz von batterie- und hybridbetriebenen Fahrzeugen bei relativ kurzen Produktlebenszyklen stellt eine Gefährdung der Versorgungssicherheit für die elektrische Antriebsindustrie und andere Industriebranchen dar“, warnt Gunther Koschnick, ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführer Automation. Durch die deutlich erhöhte Nachfrage der Automobilindustrie drohten Knappheiten bei Schlüsselkomponenten wie Leistungshalbleitern und Elektroblechen. Verschärft werde die Situation durch eine Abhängigkeit von Herstellern aus wenigen Ländern.
Um künftigen Versorgungsengpässe vorzubeugen, fordert der ZVEI geeignete wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen zu schaffen, um das Investitionsklima für die Zulieferindustrie in Europa zu stärken. „Versorgungssicherheit und resiliente Wertschöpfungsketten müssen zu einem zentralen Anliegen werden, um die mittelständisch geprägte Antriebsbranche zu stärken“, so Koschnick weiter. Anderenfalls drohen Engpässe von Materialien und Bauteilen auch im Maschinenbau, der Automobilindustrie und den erneuerbaren Energien.
Quelle: ZVEI Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. / Vorschaufoto: fotolia