Zuschlag für die Projektträgerschaft „Klimaschutzverträge“
von Hubert Hunscheidt
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat den Projektträger Jülich (PtJ) mit der Umsetzung der „Klimaschutzverträge“ (KSV) beauftragt. PtJ setzt den Auftrag im Konsortium mit VDI/VDE IT, Deloitte und CMS um. Mit den Klimaschutzverträgen soll die Industrie auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt werden.
Die Transformation energieintensiver Grundstoffindustrien zur Klimaneutralität muss in kurzer Zeit gelingen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Für die meisten Industrieunternehmen ist die Umstellung auf klimafreundlichere Verfahren unter jetzigen Marktbedingungen bislang nicht wirtschaftlich. Denn: Klimafreundliche Verfahren sind mit hohen Mehrkosten verbunden.
Hier setzt das Förderprogramm „Klimaschutzverträge“ (KSV) an: Nach dem Prinzip von CO2-Differenzverträgen soll ein Ausgleich der Mehrkosten erfolgen, die den Unternehmen aus energieintensiven Industriebranchen durch die Errichtung (CAPEX) und den Betrieb (OPEX) von klimafreundlicheren Anlagen im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen entstehen. Sobald die Produktion durch die klimafreundlichen Anlagen günstiger erfolgen kann als die konventionelle Produktion, kehrt sich das durch den Klimaschutzvertrag begründete Zahlungsverhältnis um: Mehreinnahmen der geförderten Unternehmen fließen an den Staat zurück.
Die Klimaschutzverträge leisten so einen wesentlichen Beitrag dazu, dass klimafreundliche Technologien marktfähig werden und schließlich ohne staatliche Förderung auskommen.
Die Klimaschutzverträge des BMWK sind ein Instrument auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045. Die energieintensiven Grundstoffindustrien haben nur rund zwei Dekaden Zeit für die Transformation zur Klimaneutralität.
Die Förderung erfolgt in einem zweistufigen Verfahren auf Grundlage eines Zuwendungsbescheides mit anschließendem Abschluss eines Klimaschutzvertrags.
Über den Projektträger Jülich (PtJ)
Als einer der größten Projektträger Deutschlands ist PtJ Partner für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Mit seinen Kompetenzen im Forschungs- und Innovationsmanagement unterstützt er seine Auftraggeber in Bund und Ländern sowie die Europäische Kommission bei der Realisierung ihrer forschungspolitischen Zielsetzungen. Förderinteressierte und Antragstellende berät er über aktuelle Förderinitiativen und betreut sie bei der Vorbereitung und Umsetzung ihrer Vorhaben.
Neben der Projektförderung engagiert sich PtJ in der strategischen Vorausschau und der Innovationsbegleitung, insbesondere in der Fachkommunikation sowie dem begleitenden Monitoring und in Evaluationsprozessen. Damit trägt PtJ dem Anspruch seiner Auftraggeber Rechnung, Ergebnisse der Forschungs- und Innovationsförderung in die Gesellschaft hinein zu kommunizieren und die Zielerreichung der Programme stets im Blick zu haben.
Quelle: Projektträger Jülich / Foto: marketSTEEL