Zuliefererstreit beendet: Situation bei VW entschärft sich

von Alexander Kirschbaum

Ein langfristiger Produktionsstopp bei Volkswagen ist vom Tisch. Der Wolfsburger Autohersteller hat sich mit den mittelständischen Zulieferern Car Trim und ES Automobilguss nach einer 19-Stündigen Verhandlungsrunde auf einen Kompromiss geeinigt, wie ein Volkswagen-Sprecher mitteilte. Über die genauen Inhalte der Vereinbarung haben die Streitparteien Stillschweigen vereinbart. Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet jedoch, dass sich die Unternehmen auf eine neue langfristige Partnerschaft verständigt haben.

Die fehlenden Sitzbezüge und Gussteile werden die Zulieferer laut VW so schnell wie möglich liefern. Somit dürften die Autos in den VW-Werken wieder kurzfristig vom Band laufen. Auch die eingeleitete Kurzarbeit, von der rund 28.000 VW-Mitarbeiter betroffen sind, dürfte sich damit schnell erledigt haben.

Der Niedersächsische Ministerpräsident und Volkswagen-Aufsichtsratsmitglied Stephan Weil (SPD) äußerte sich positiv zu der Einigung: "Ich freue mich vor allem für die Beschäftigten, die nun rasch wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können. Sie sind in den letzten Tagen Opfer eines Konfliktes geworden, der ohne Not auf ihrem Rücken ausgetragen worden ist". Weil sparte auch nicht an Kritik an den Zulieferern, die "einen Großkonflikt mit beträchtlichen Schäden eröffnet" hätten.

In den vergangenen Tagen war ein Streit zwischen VW und den mittelständischen Zulieferern, die beide zur Unternehmensgruppe Prevent gehören, eskaliert. Dabei ging es um Aufträge, die Volkswagen bei den Zulieferern storniert hatte. Die genauen Hintergründe blieben unklar.

Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung, marketSTEEL Foto: marketSTEEL

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