Zulieferbörse: Digitalisierung im Fokus

von Alexander Kirschbaum

Hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eröffneten gestern auf dem Mobile Life Campus die 9. Internationale Zuliefererbörse (IZB) 2016. Die Fachmesse gilt als Europas Gipfeltreffen der Automobilzulieferbranche. Rund 800 Unternehmen aus 32 Nationen stellen vom 18. bis zum 20. Oktober im Wolfsburger Allerpark ihre Produkt-, Produktions- und Prozessinnovationen vor. Im Mittelpunkt steht das Thema „Digitalisierung der Mobilität“.

Zur feierlichen Eröffnung begrüßte IZB-Veranstalter Wolfsburg AG Unternehmen aus der ganzen Welt, die in drei Tagen auf dem rund 37.000 Quadratmeter großen Messeareal in Wolfsburg ihre Innovationskraft und technologische Kompetenz unter Beweis stellen. Mit der erstmaligen Teilnahme von Schweden, Finnland, Norwegen, Moldawien, Taiwan und der Slowakei legt die Fachmesse erneut an Internationalität zu.

Der Mobile Life Campus bot während des Eröffnungsempfangs ein besonders authentisches Umfeld für die Zukunftsthemen der Zulieferbranche. In unmittelbarer Nachbarschaft nahm im September 2016 die Open Hybrid LabFactory ihre Arbeit auf. Der Leichtbaucampus soll mit innovativen Schlüsseltechnologien für den Bau leichter und energieeffizienter Fahrzeugkarosserien dazu beitragen, die Zukunft des Automobilstandortes Deutschland zu sichern.

Messeschwerpunkt Digitalisierung bewegt die Branche

„Mit dem diesjährigen Schwerpunktthema ‚Digitalisierung der Mobilität‘ wollen wir wichtige Impulse für die Branche geben und auf diese Weise dabei mitwirken, die automobile Welt von Morgen zu entwerfen“, sagte Julius von Ingelheim, Sprecher des Vorstands der Wolfsburg AG. Die Digitalisierung werde die Automobilbranche nachhaltig verändern und viele der bisherigen Geschäftsmodelle von Herstellern und Zulieferern in Frage stellen. Tatsächlich wirkt sich die digitale Transformation schon jetzt auf die gesamte automobile Wertschöpfungskette aus. Wurde beispielweise Software beim Fahrzeugbau lange nur als Mittel zum Zweck betrachtet, so ist sie heute zentral für die Erschließung neuer Geschäftsmodelle. Eine Sonderausstellung in Halle 1 mit Unternehmen, die zum Teil erstmals in Wolfsburg ausstellen, wie Samsung, Sony, Sharp, Here und ASUS, demonstriert die zunehmende Verschmelzung von Mobilität und IT und das daraus resultierende Innovationspotenzial.

Aussteller zeigen Weltpremieren

Mit 111 Neuheiten, darunter 46 Weltpremieren, vermeldet die Internationale Zuliefererbörse erneut Rekordzahlen. Die Aussteller zeigen, was die Nutzer im Fahrzeug von Morgen erwartet. „Die Digitalisierung betrifft heute alle Lebensbereiche. Insbesondere die Digitalisierung der Wirtschaft hat hierbei eine herausragende Bedeutung. Daher ist für die Landesregierung wichtig, dass Innovation und Internationalisierung in der Automobilindustrie durch die Vernetzung ihrer bestehenden regionalen Branchencluster mit überregionalen Netzwerken und Forschungseinrichtungen verstärkt werden", betonte Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider in seinem Grußwort.

Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs bezeichnete den Wandel in der Automobilbranche als Sprung in eine neue Zeit. Um den von der Digitalisierung ausgelösten Paradigmenwechsel in der Branche zu bewältigen, sei es die Aufgabe, das Know-how aller Beteiligten zu verbinden. Nur mit den Zulieferern, die weltweit einen Wertschöpfungsanteil von rund 80 Prozent am Automobil haben, ließen sich die Herausforderungen für die Automobilindustrie anpacken, sagte Mohrs mit Blick auf die zahlreich anwesenden Vertreter der ausstellenden Lieferanten.

Quelle: Wolfsburg AG  Bildtext: Eröffnung der 9. Internationalen Zuliefererbörse (Foto: Wolfsburg AG / Matthias Leitzke)

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