Zukunftsweisend: Re-Fuels basierend aus Abfällen
von Hubert Hunscheidt
Die Grundlagen für die Waste-to-Liquid Produkte der nächsten Generation wurden an der HAW Hamburg erforscht. Im Unterschied zu Electrofuels (E-Fuels), welche unter Einsatz hoher Energiemengen gewonnen werden, ist die Produktion von Re-Fuels (regenerativ erzeugter Kraftstoff) mit der Energie von organischen Abfällen möglich. Das Verfahren ist CO2-neutral und verwendet am Beginn und Ende der Prozesskette Edelstahl-IBCs von SCHÄFER Container Systems.
Im Jahr 2008 gelang an der Fakultät Life Sciences der HAW Hamburg ein technologischer Durchbruch im chemischen Kernprozess. Daraufhin wurde die Technologie, über einen Zeitraum von 15 Jahren, von einem experimentellen Chargenbetrieb zu einem kontinuierlichen, selbst erhaltenden Prozess für den industriellen Einsatz geführt. Die Kommerzialisierung erfolgt über NEXXOIL.
Geschlossener Rohstoffkreislauf mit abfallfreien Raffinerien
Im sogenannten „Feedstock Behälter“ wird ein Zwischenprodukt, welches aus den Rohstoffen (Biomasse, Altöle, Lebensmittelölen und alten Maschinenölen) gewonnen wurde, erhitzt und auf einer vordefinierten Temperatur gehalten. Der Behälter ist ein SCHÄFER Heizcontainer RCB mit 1.000 Liter Volumen und Rührwerk. Das zentrisch angeordnete Rührwerk dient zur gleichmäßigen Wärmeverteilung im IBC.
Der RCB 1000 hat eine deutlich erhöhte Heizleistung von 3,5 kW. Dadurch wird die Heizgeschwindigkeit gesteigert.
Sobald die notwendige Temperatur im Heizcontainer erreicht ist, werden die erwärmten Zwischenprodukte über eine Pumpe mit zwischengeschalteter Zusatzheizung in den Reaktor zur chemischen Stoffumwandlung geleitet. Kommt es im Reaktor zu einem ungewollten Überdruck, fungiert ein weiterer Edelstahl-IBC als sogenannter „Blow-Down-Container“ und garantiert Sicherheit. Die neu gewonnenen Kraftstoffe werden in einem weiteren IBC, dem „Produktcontainer“, zur Verwendung bereitgestellt.
Edelstahl als Garant für Sicherheit und Langlebigkeit
Als „Blow-Down-Container“ und als „Produktcontainer“ werden ausschließlich IBCs mit Gefahrgutzulassung genutzt. Eingesetzt werden jeweils ein Tank Container BTA mit 1.000 Liter Fassungsvolumen von SCHÄFER Container Systems. Der IBC für sogenannte Mittelsieder oder Mitteldestillate ist stapelbar und hat die Zulassung für metallene Großpackmittel nach ADR, RID, IMDG Code, UN.
Warum IBCs aus Edelstahl? Diese sind in erhöhtem Maße robust und weisen eine erstklassige Stabilität aus. Theoretisch ist die Einsatzzeit von IBCs aus Edelstahl unbeschränkt, tatsächlich werden sie oft viele Jahrzehnte genutzt. Am Ende ihres Lebenszyklus haben Edelstahl-IBCs eine ausgezeichnete Recyclingfähigkeit. Sie können zu einem hohen Prozentsatz beliebig oft vollständig recycelt werden, ohne dass der Werkstoff seine hervorragenden Eigenschaften verliert. In anderen Worten: „Metall recycles forever!“
Wirtschaftlich und dezentral am Ort des Geschehens
Das Verfahren READi ist dezentral in kleinem Maßstab, ab etwa 2.500 Tonnen/Jahr, wirtschaftlich einsetzbar. Die Anlagen können sicher vor Ort betrieben werden, genau dort, wo entsprechende Abfälle anfallen. Zielkunden sind mittelständische Entsorgungsunternehmen und produzierende Unternehmen, die mit Hilfe der Anlagen ihre Abfallströme umweltfreundlich und wirtschaftlich sinnvoll verwerten können.
Schwerpunkt der Projektpartner ist, einen Beitrag zu einer klimaneutralen Mobilität als Teil der Energiewende zu leisten.
Bildtext: Im beheizbaren „Feedstock Behälter“ (li.) werden Altöle erhitzt und auf Temperatur gehalten. Rechts werden die gewonnenen Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe in einem weiteren IBC aus Edelstahl, dem Produktcontainer, zur Verwendung bereitgestellt.
Quelle und Foto: SCHÄFER WERKE GmbH & Co. KG