„Zukunftspakt Energiewende-Industriepolitik“

von Alexander Kirschbaum

Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu erhalten und gleichermaßen die Energiewende zum Erfolg zu führen, schlagen Agora Energiewende und die Unternehmensberatung Roland Berger einen Zukunftspakt für eine „Energiewende-Industriepolitik“ vor. Dieser solle im Rahmen eines institutionalisierten Dialogs zwischen Politik und Industrie ausgehandelt werden. Als Diskussionsgrundlage soll eine „Charta für eine Energiewende-Industriepolitik“ dienen, die auf die kommende Legislaturperiode zielt.  Die Charta enthält die Schlussfolgerungen von Agora Energiewende und Roland Berger, die sie nach einem mehrmonatigen Dialogprozess zum Thema „Energiewende und Industriepolitik“ gezogen haben. An dem Dialog nahmen u.a. Vertreter von BMW, thyssenkrupp, Siemens Trimet Aluminium  teil.

„Unser künftiger Erfolg als Industriestandort einerseits und als Energiewendeland andererseits hat eine gemeinsame Grundlage: Es muss mehr investiert werden in Deutschland und dafür braucht es langfristig verlässliche Rahmenbedingungen“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Im Kern sollten Politik und Industrie deshalb vereinbaren, dass die Politik der Industrie dauerhaft und über Legislaturperioden hinweg wettbewerbsfähige Energiekosten garantiert, und dass die Industrie sich mit den mit politisch breiter Mehrheit beschlossenen deutschen Klimazielen identifiziert und deren Umsetzung unterstützt.“

Energiepreise: Reform des Systems gefordert

Die acht Artikel der Charta schlagen darüber hinaus eine Unterstützung der Industrie für das Erschließen von Exportmärkten für Energiewende-Produkte und eine Reform des Systems von Abgaben und Umlagen auf Energiepreise vor, um eine Marktdynamik zur Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr zu entfalten. Flankiert würde dies von Maßnahmen zur Optimierung von Industrieprozessen auf Flexibilität und Energieeffizienz sowie von Forschungsprogrammen zur zielgerichteten Förderung von treibhausgasneutralen Produkten und Verfahren.

„Die Energiewende funktioniert nur, wenn die Wirtschaft in der Umsetzung mitzieht und in neue Zukunftstechnologien investiert. Ebenso muss die Politik Sicherheit schaffen, dass energieintensive Unternehmen in Deutschland dauerhaft wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit vorfinden“, sagt Stefan Schaible, CEO Germany & Central Europe bei Roland Berger.

Quelle: Agora Energiewende  Vorschau-Foto: Fotolia

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