Zukunft des Mittelstands sichern
von Hans Diederichs
Der deutsche Mittelstand ist innovativ, exportstark und verantwortungsbewusst. Damit das auch in Zukunft so bleibt, haben sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) auf gemeinsame Ziele für eine moderne Mittelstandspolitik in den Fokusbereichen Gründergeist, Digitalisierung,Finanzierung, Fachkräfte und Bürokratieabbauverständigt.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte dazu: "Unsere mittelständischen Unternehmen stehen vor einer gewaltigen Aufgabe: Sie müssen Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung abwägen und sie in ihre Unternehmensstrategie integrieren. Zur Erhaltung ihrer Innovationskraft ist auch der Zugang zu geeigneter Finanzierung entscheidend. Gleichzeitig braucht der Mittelstand qualifizierte Fachkräfte und eine deutliche Entlastung von Bürokratie."
Erklärtes Ziel: Bürokratieabbau
DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer hob die Notwendigkeit von Bürokratieabbau und mittelstandsfreundlicher Steuerpolitik hervor: "Eine mittelstandsfreundliche Neuregelung der Erbschaftsteuer muss ganz oben auf der Agenda stehen. Beim Bürokratieabbau sind zeitgemäße Anpassungen überfällig. So sollte die Abschreibung von Kleinstinvestitionen auf zumindest 1.000 Euro angehoben und die Aufbewahrungsfrist von Steuerunterlagen auf 5 Jahre abgesenkt werden. Denn auch kleine Hebel bewirken gerade im Mittelstand viel."
ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer unterstrich die Bedeutung von Gründergeist und qualifizierten Fachkräften: "Die Wirtschaft wirbt offensiv um Unternehmernachwuchs. Schulen und Hochschulen fordern wir auf, aktiv über Chancen und Herausforderungen aufzuklären. In Zukunft muss gelten: Berufsorientierung ergänzt die Studienberatung!"
Verbände und Bundeswirtschaftsministerium sind sich darin einig, dass der Mittelstand stärker für die Chancen der Digitalisierung begeistert werden kann. Dazu BDI-Vizepräsident Dr. Reinhold Festge: "Mittelstand 4.0 bietet enorme Chancen, gerade auch über Grenzen hinweg. Wenn wir diese nutzen wollen, brauchen wir entschlossene Politik - in Deutschland, aber auch in Europa. Wir brauchen einen passenden Rechtsrahmen, einen geeigneten Schutz von Daten und Know-how und nicht zuletzt die richtigen Aus- und Weiterbildungskonzepte".
Regionalkonferenzen sollen Dialog fortsetzen
In vier Regionalkonferenzen ab der zweiten Jahreshälfte 2015 werden das Bundeswirtschaftsministerium, der BDI, der DIHK und der ZDH ihren mittelstandspolitischen Dialog intensivieren. Die Ergebnisse des Dialogs werden sie gemeinsam auf einem Mittelstandsgipfel im Frühjahr 2016 in Berlin vorstellen.
Die Gemeinsame Erklärung "Zukunft Mittelstand" können Sie hier abrufen. Das zugehörige Aktionsprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums finden Sie hier.
Quelle: BMWi Foto: fotolia