ZF Friedrichshafen und Wolfspeed bauen Chipfabrik im Saarland

von Hubert Hunscheidt

An der Veranstaltung auf dem Gelände der zukünftigen Fertigungsanlage haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschafts- und -klimaschutzminister Robert Habeck gemeinsam mit der Ministerpräsidentin des Saarlandes Anke Rehlinger und dem saarländischen Wirtschaftsminister Jürgen Barke davon überzeugt, wie die Transformation der Industrie in den nächsten Jahren gelingen kann.

Das Projekt ist Teil des durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) auf europäischer Ebene koordinierten IPCEI Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien, für das im Bundeshaushalt erhebliche Fördermittel bereitstehen. Die Beihilfegenehmigung der Europäischen Kommission steht noch aus.

Bundeskanzler Scholz: „Ich freue mich sehr über diese Investition in Deutschland. Die Fertigungsanlage für hochmoderne Halbleiter von Wolfspeed und ZF ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit der deutschen und europäischen Industrie. Dieses Projekt zeigt die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland, steigert die Resilienz unserer Industrie und steht für erfolgreichen Strukturwandel.“

Bundeswirtschafts- und -klimaschutzminister Habeck: „Die deutsch-amerikanische Unternehmenskooperation für hochmoderne Chips ‚made in Saarland‘ ist ein klares Bekenntnis für den Standort Deutschland, für Europa und ein großer Erfolg für das Saarland. Es ist ein Signal für den Aufbau einer grünen Wirtschaft und belegt unsere Innovationskraft und Wettbewersbfähigkeit. Das Investitionsvorhaben ist eines der größten in der Geschichte des Saarlands und schafft neue Arbeitsplätze in der Region. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung und die Produktion von modernen Chips haben aber Strahlkraft weit über das Saarland hinaus. Und auch für den Klimaschutz ist die Ansiedlung sehr wichtig. Wir brauchen hochmoderne Chips und innvoative Leistungselektronik für die Nutzung erneuerbarer Energien oder für die E-Mobilität.“

Ministerpräsidentin Rehlinger betonte die Bedeutung der Ansiedlung für das Saarland: „Bestehende Arbeitsplätze erhalten und zugleich neue schaffen, ist das oberste Ziel der saarländischen Landesregierung. Mit der Ansiedlung einer hochinnovativen Chipfabrik schaffen wir nicht nur bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze. Eine solche Hochtechnologie-Ansiedlung macht das Saarland zu einem der begehrtesten Standorte für Elektromobilität. Bundeskanzler Scholz und Bundeswirtschaftsminister Habeck stehen im Strukturwandel fest an der Seite des Saarlandes und der saarländischen Landesregierung, auch das zeigt der heutige Tag.“

„Gerade im Saarland, das maßgeblich von Industrie und Automobilsektor geprägt ist, bedeutet diese Ansiedlung einen wichtigen technologischen Sprung hin zu Elektromobilität und grüner Energiewirtschaft. Das Projekt mit Leuchtturmcharakter zeigt, wie Transformation gelingen kann: Es werden nicht nur bis zu 1.000 nachhaltige Arbeitsplätze entstehen, sondern eine komplett neue Branche Mikroelektronik im Land aufgebaut. Das wird Folgeeffekte haben, wie sie bisher nie da gewesen sind“, ergänzte Wirtschaftsminister Barke.

Das gemeinsame Projekt von Wolfspeed und ZF wird aktuell mit weiteren Projekten im Rahmen des IPCEI Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien seit dem Start der sogenannten Prä-Notifizierung im Dezember 2021 durch die Europäische Kommission auf ihre Beihilfefähigkeit geprüft. Im Bundeshaushalt stehen dem BMWK mehrere Milliarden Euro zur Förderung dieser wichtigen Projekte zur Verfügung. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt können die Unternehmen auf eigenes Risiko mit den Projekten starten. Dadurch ist es möglich, dass am Standort in Ensdorf erste Arbeiten beginnen können.

Auch die saarländische Landesregierung wird das Projekt mit einem substanziellen Beitrag unterstützen. Mit dem Ende 2022 beschlossenen Transformationsfonds sieht sie sich zukünftig gut aufgestellt.

Zum Instrument der IPCEI:

Ein Important Project of Common European Interest (IPCEI) ist ein europäisches Förderinstrument, mit dem europäische strategische Investitionsprojekte durch die beteiligten Mitgliedstaaten gefördert werden können. Die überwiegend privatwirtschaftlich finanzierten Projekte werden mit staatlichen Mitteln unterstützt, um komplexe investitionsintensive Entwicklungsvorhaben schneller auf den Weg zu bringen. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Projekte den strategischen Zielen der Europäischen Union folgen, mehrere europäische Mitgliedstaaten beteiligt sind und positive Effekte (Spill-over-Effekte) auf den Binnenmarkt erwarten lassen. Die Förderung erfolgt durch die jeweiligen Mitgliedstaaten und findet in Einklang mit dem EU-Beihilferecht statt.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie, Land Saarland / Foto: Fotolia-suns07butterfly

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