ZEW: Konjunkturerwartungen für China steigen

von Alexander Kirschbaum

In der aktuellen Augustumfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) steigen die Konjunkturerwartungen für China wieder, und zwar um 4,1 Punkte. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt jetzt genau bei null Punkten und damit erneut unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 5,0 Punkten.

Die schon seit einigen Monaten zu beobachtende hohe Volatilität des CEP- Indikators setzt sich somit auch im August fort. Die Antworten verändern sich hauptsächlich in den Kategorien "leicht verbessern" und "leicht verschlechtern". Im August drücken die Antworten eine Stimmungsverbesserung aus. Auch die Einschätzung der aktuellen Konjunktursituation hat sich aufgehellt. Der entsprechende Indikator steigt um 6,5 Punkte auf 23,2 Punkte.

Die Punktprognosen für das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) sind hingegen weiterhin sehr stabil, mit leicht zunehmender Tendenz. In der Augustumfrage verbesserte sich die BIP-Prognose für 2017 von 6,7 auf 6,8 Prozent.

"Die Aufwärtsrevision des BIP-Wachstums gründet sich auf einen wieder stärkeren Optimismus hinsichtlich der chinesischen Exporte und des erwarteten Anteils Chinas am Welthandel", sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich "Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement" und Projektleiter der CEP-Erhebung. Beide Indikatoren sind deutlich gestiegen. Die Einschätzung des Binnenkonsums hat sich ebenfalls wieder erheblich verbessert und liegt mit 44,5 Punkten auch absolut sehr hoch.

Die insgesamt optimistischere Konjunktureinschätzung zeigt sich auch bei den Erwartungen zu den regionalen Konjunkturentwicklungen mit einer entsprechend positiven Veränderung. Vor allem für Shenzhen, Shanghai und Chongqing erreichen die Konjunkturerwartungen ein recht hohes Niveau.

Quelle und Grafik: ZEW  Vorschau-Foto: Fotolia

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