ZEW: Konjunkturerwartungen für China fallen

von Alexander Kirschbaum

In der Juliumfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sind die Konjunkturerwartungen für China um 13,8 Punkte kräftig gefallen. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt jetzt nur noch bei minus 4,1 Punkten (Juni 2017: 9,7 Punkte) und damit wieder unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 5,1 Punkten.

Die hohe Volatilität des CEP-Indikators, die sich schon seit einigen Monaten zeigt, setzt sich somit fort. Die Antworten bewegen sich allerdings von Monat zu Monat hauptsächlich zwischen „leicht verbessern“ und „leicht verschlechtern“. Dagegen gibt es kaum Teilnehmer, die von „stärker verbessern“ oder „stärker verschlechtern“ ausgehen.

„Die häufigen Ausschläge nach oben oder unten innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums signalisieren eine deutliche Unsicherheit, bezüglich der Einschätzung des künftigen Wachstums in China. Größere Veränderungen scheinen die Experten aber nicht zu erwarten“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ und Projektleiter der CEP-Erhebung. Diese Einschätzung belegen auch die Punktprognosen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Sie haben sich verglichen mit dem Vormonat weder für 2017 noch für 2018 verändert und liegen weiterhin für 2017 bei 6,7 Prozent und für 2018 bei 6,6 Prozent.

Die Lagebeurteilung hat sich hingegen erneut leicht verbessert. Der Indikator für die Beurteilung der aktuellen Konjunktursituation legt um 2,1 Punkte auf jetzt 16,7 Punkte zu.

Praktisch für alle Regionen, die im Fragebogen aufgeführt sind, mit Ausnahme von Hong Kong und Guangzhou, sinken die Immobilienpreiserwartungen um mehr als 20 Punkte oder teilweise sogar 30 Punkte. Dies korreliert mit den ebenfalls zurückgehenden Erwartungen für die Konjunkturlage in diesen Regionen.

Quelle: ZEW  Bildtext: Der CEP-Indikator ist in der Juli-Umfrage abgesackt und liegt jetzt bei minus 4,1 Punkten. (Grafik: ZEW)

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