ZEW: Konjunkturerwartungen deutlich eingetrübt

von Alexander Kirschbaum

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im August 2017 um 7,5 Punkte ganz erheblich zurück und liegen jetzt bei nur noch 10,0 Punkten. Der langfristige Durchschnitt von 23,8 Punkten wird erneut deutlich unterschritten. Die Einschätzung zur aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland erhöht sich im August hingegen geringfügig um 0,3 Punkte.

„Der sehr deutliche Rückgang der Konjunkturerwartungen spiegelt die Nervosität über den weiteren Verlauf des Wachstums in Deutschland wider. Vor allem das schwächer als erwartete Exportwachstum sowie die sich ausweitende Affäre in der Automobilbranche tragen dazu bei. Trotz des Rückgangs der Erwartungen ist der Konjunkturausblick für Deutschland noch stabil auf vergleichsweise hohem Niveau“, sagt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD.

Wie die neuesten Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt zeigen, wuchs die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2017 mit plus 0,6 Prozent zum Vorquartal genauso wie der Durchschnitt des Eurogebiets. Der Index der Erwartungen der Finanzmarktexperten für die Konjunkturentwicklung in der Eurozone vermindert sich im August mit minus 6,3 Punkten ebenfalls recht stark, allerdings etwas weniger als der Konjunkturindikator für Deutschland.

Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich hingegen erneut sehr stark. Der neue Wert liegt um 9,7 Punkte höher als im Juli und beträgt 38,4 Punkte. Der Indikator für die Konjunkturlage im Eurogebiet steigt seit November 2016 stetig an und hat inzwischen den höchsten Stand seit Januar 2008 erreicht.

Quelle und Grafik: ZEW  Vorschau-Foto: Fotolia

Zurück