ZEW-Konjunkturausblick überraschend gesunken

von Hans Diederichs

"Der deutsche Konjunkturmotor läuft weiterhin gut. Dass die Konjunkturerwartungen sich dennoch eintrüben, dürfte damit zu tun haben, dass unter den gegebenen geopolitischen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wesentliche Verbesserungen der Wirtschaftslage in Deutschland mittelfristig unwahrscheinlich sind", sagte ZEW-Präsident Clemens Fuest. Der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen in Deutschland fiel im August überraschend deutlich um 4,7 Punkte auf nur noch 25,0 Punkte — bei einem langfristigen Mittelwert von 24,9 Punkten.

Als Grund für den Rückgang nannte ZEW-Ökonom Michael Schröder die Rezession in Russland und die Signale einer wirtschaftlichen Abkühlung aus China. Sein Kollege Dominik Rehse ergänzte: "Da Deutschland so stark auf den Export fokussiert ist, geben diese Entwicklungen natürlich Anlass zur Besorgnis."

Rehse widersprach jedoch Befürchtungen, eine Zinserhöhung der US-Notenbank Fed könne die wirtschaftliche Lage weiter eintrüben. Der Zinsschritt der Fed werde aller Wahrscheinlichkeit nach maßvoll ausfallen und sei lange im Voraus kommuniziert worden. "Wir denken nicht, dass eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank die deutsche Wirtschaft oder die Weltwirtschaft im allgemeinen belasten könnte", so Rehse.

Quellen: ZEW; marketSTEEL   Vorschau-Foto: fotolia

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