ZEW: Energiepreise dürften vorerst stabil bleiben

von Hans Diederichs

Großkunden müssen erst mittelfristig wieder mit steigenden Preisen für Strom, Öl, Erdgas und Kohle rechnen. Zu diesen Ergebnissen kommt das aktuelle ZEW-Energiemarktbarometer, eine Umfrage unter rund 200 Energiemarkt-Experten, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim halbjährlich durchführt.

Auf Sicht von sechs Monaten geht jeweils die Mehrheit der Experten von stabilen Preisen für Elektrizität (59 Prozent), Rohöl (66 Prozent), Erdgas (62 Prozent) und Kohle (80 Prozent) aus. Im Mittel liegen die Erwartungen mit Blick auf die prozentuale Preisänderung für Strom, Erdgas und Kohle kurzfristig bei null Prozent sowie für Rohöl bei einem Prozent. Der jüngste Preisauftrieb beim Öl war zum Stillstand gekommen, nachdem der saudische Ölminister gesagt hatte, man könne auch mit einem Preis von 20 US-Dollar pro Fass zurecht kommen.

Mittelfristiger Preisanstieg erwartet

Neben den stabilen kurzfristigen Erwartungen prognostizieren die Befragten mittelfristig, dass die Energiepreise wieder anziehen werden. Rund 70 Prozent der Experten erwarten steigende Großkundenpreise für Elektrizität und Erdgas in Deutschland in den nächsten fünf Jahren.

Beim Rohölpreis gehen 80 Prozent mittelfristig von einem Anstieg aus. 14 Prozent der Experten, die mit steigenden Rohölpreisen rechnen, erwarten für die nächsten fünf Jahre sogar einen starken Preisanstieg. Bei den Preisen für Elektrizität (drei Prozent) und Erdgas (zwei Prozent) gehen trotz den Folgen der Energiewende weitaus weniger Befragte von einem starken Preisanstieg aus.

Quelle: ZEW, marketSTEEL; Fotos: fotolia

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