Young Professionals trainieren für China

«Gebt Eurem chinesischen Gesprächspartner die Chance, sein Gesicht zu vergrößern.» Das ist einer von vielen Tipps, die Yan Xiong den Teilnehmern ihres interkulturellen Trainings mit auf den Weg gibt, bevor sie nach China reisen. Gesicht steht in China für Würde und Ansehen. Ein Fauxpas wäre es, dieses Ansehen versehentlich zu verletzen, jemandem also sein Gesicht zu nehmen. Zum Beispiel durch ein unhöfliches «Nein».

Mit einem zweitägigen Training bereitet Yan Xiong die vier Young Professionals von Bystronic am Hauptstandort der Firma im schweizerischen Niederönz auf ihre grosse Chinareise vor. Ende Juli ist es soweit, dann brechen Simon Kohler (Polymechaniker), Niklas Rösch (Automatiker), Yanic Sonderegger (Automatiker) und Cédric Wyler (Konstrukteur) für sechs Monate nach China auf. Dort werden sie am Bystronic Entwicklungs- und Produktionsstandort Tianjin arbeiten. Das Bystronic Austauschprogramm «Young Professionals» geht damit in die vierte Runde.

Unterschiede wahrnehmen

Am Morgen beginnt Yan Xiong das Training mit Musik. Asiatische Klänge tönen dezent aus den Lautsprecherboxen. «Wenn Ihr nach China kommt, wird es überall Musik und Geräusche geben», erklärt die Trainerin. Chinesen mögen es quirlig und lebhaft. Für Fremde, die China zum ersten Mal besuchen, sei diese Geräuschkulisse ungewohnt.

Dann kommt eine Übung. Aufgabe: seinem Gegenüber aufmerksam zuhören und die Informationen anschliessend möglichst genau wiedergeben. Eine wirkungsvolle Lektion, mit der Yan Xiong die Young Professionals besonders auf ihre ersten Wochen in China vorbereiten möchte. «Aufmerksames Zuhören, Innehalten und Unterschiede wahrnehmen, das sind wichtige Feinheiten, mit denen Ihr viele Anfangshürden überwinden werdet.»

«Ja» ist nicht gleich «ja»

Tipps wie diese sollen Simon, Niklas, Yanic und Cédric dabei helfen, sich in Tianjin erfolgreich in ihre Arbeitsprojekte einzufinden. Dabei geht es nicht nur darum, Schweizer Fachwissen, das die vier während ihrer Berufsausbildung bei Bystronic erworben haben, in China anzuwenden. Es geht auch um Austausch mit dem Knowhow, das die chinesischen Kollegen besitzen. Und damit in diesem Austauschprozess Schweizer und Chinesen ihr Gesicht vergrössern, bietet Bystronic den vier jungen Berufsleuten dieses interkulturelle Training an.

«Ja» bedeute in China nicht immer gleich Zustimmung, erklärt Yan Xiong. Oft unterscheiden die Chinesen zwischen: «Ja, ich höre.» (meint: Ich habe weder verstanden, noch stimme ich zu.), «Ja, ich verstehe.» (meint: Ich höre und habe verstanden, stimme aber nicht zwingend zu.) und «Ja, ich bin einverstanden.» Gut zu wissen.

Das Austauschprojekt «Young Professionals» führt Bystronic seit 2013 zwischen den Standorten Niederönz und Tianjin durch. Dabei erhalten jedes Jahr vier Lehrabsolventen die Möglichkeit, Berufserfahrung in China zu sammeln.

Die Young Professionals halten ihre Erfahrungen in China ab August regelmässig in einem Online-Tagebuch fest.

Unser Gastautor: Oliver Hergt, Editor Corporate Communications, Bystronic Group

Quelle: Bystronic

Foto oben: Wie bestellt man in China zwei Drinks mit einem Handzeichen? Ganz anders als in der Schweiz, wie Trainerin Yan Xiong den Young Professionals erklärt.

Foto unten: In wenigen Wochen geht es auf nach China. Yanic, Cédric, Niklas und Simon freuen sich auf Tianjin. (Fotos Bystronic)

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