Wirtschaft ist auf CO2-arme Energieträger angewiesen

von Hubert Hunscheidt

Die Europäische Kommission hat ihre Roadmap für die Anpassung der EU-Regeln für den europäischen Gasbinnenmarkt zur Konsultation gestellt. Bis zum 10. März können Interessenträger ihre Kommentare einreichen.

Grundsätzliches Ziel ist es, einen effizienten und wettbewerblichen Markt für erneuerbare und CO2-arme Gase in Europa zu schaffen. Auch die Wirtschaft ist auf eine kostengünstige und sichere Versorgung mit diesen Energieträgern angewiesen, um ihre Treibhausgasemissionen im Lichte der ambitionierten Klimaziele wirksam reduzieren zu können.

Im Rahmen des Green Deal plant die Brüsseler Behörde, im vierten Quartal dieses Jahrs mehrere Gesetzgebungsvorschläge vorzulegen.

Die Kommission unterstreicht in ihrer Roadmap, dass die bislang geltenden EU-Regeln allein auf die Erdgasnutzung ausgerichtet seien. Anpassungen seien daher notwendig, um zukünftig den Aufbau einer kosteneffizienten Wasserstoffinfrastruktur und entsprechender Märkte sicherzustellen. Zudem solle die dezentrale Herstellung erneuerbarer und CO2-armer Gase durch den Zugang zu Infrastruktur und Märkten erleichtert werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Reform sei zudem eine ganzheitliche Infrastrukturplanung. Diese solle an die Stelle des bislang auf einzelne Energieträger wie Erdgas, Wasserstoff, Strom, Wärme fokussierten Ansatzes treten.

Die Europäische Kommission rechnet aufgrund der ambitionierten Klimaschutzziele und entsprechender Maßnahmen in den nächsten Jahrzehnten mit einem substanziellen Rückgang der Erdgasnutzung. Dennoch prognostiziert die Kommission, dass im Jahr 2050 etwa 20 Prozent des Energieverbrauchs durch gasförmige Energieträger gedeckt werden.

Zwei Drittel hiervon würden auf erneuerbare und CO2-arme Gase wie Biogas, Biomethan, erneuerbaren und CO2-neutralen Wasserstoff sowie synthetisches Methan entfallen. Das verbleibende Drittel würde durch Erdgas abgedeckt, wobei das bei der Nutzung anfallende CO2abgeschieden und dann entweder gespeichert (CCS) oder weiterverwendet (CCU) würde.

Quelle: DIHK | Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. / Foto: fotolia

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