Wird Deutschland zum Bremsklotz für die Eurozone?

von Angelika Albrecht

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem ersten nicht weiter gesunken. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) befürchtet jedoch eine rezessive Entwicklung.

"Eine Frühjahrsbelebung ist ausgefallen", kommentiert DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die konjunkturelle Lage. "Die Wirtschaft stagniert. Der ungesunde Cocktail aus hoher Inflation, steigenden Zinsen, Fachkräftemangel und Bürokratie gepaart mit einer lahmen Weltkonjunktur lässt befürchten, dass die Konjunktur in den nächsten Monaten sogar rezessiv wird."

Deutschland falle im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn weiter zurück und entwickle sich "zunehmend zum Bremsklotz für die Eurozone", warnt Wansleben.

Energie aus-, Bürokratie abbauen

"Damit die Wirtschaft endlich wieder Tritt fassen kann, müssen wir schnell die dringlichsten Herausforderungen angehen", mahnt er: "Das Energieangebot muss rasch ausgeweitet werden. Denn nur das garantiert dauerhaft niedrige Kosten und eine sichere Versorgung für die Wirtschaft in der Breite."

Auch beim Dauerthema Bürokratie gebe es viel Potenzial, wie der Standort Deutschland attraktiver werden könne. Es sei deshalb "richtig, dass die Bundesregierung beim dringend notwendigen Ausbau der Stromnetze jetzt aufs Tempo drückt", lobt der DIHK-Hauptgeschäftsführer.

Weiterhin bereite der Fachkräftemangel den Unternehmen starke Probleme. "Selbst das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz hilft nur dann, wenn potenzielle Arbeitskräfte in Zukunft zum Beispiel auch schneller einen Termin für die Visavergabe im Konsulat bekommen", stellt Wansleben klar. "Bei all diesen Themen müssen wir dringend agiler und innovativer werden."


Quelle und Vorschaubild: Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK)

 

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