Windenergie bleibt Treiber für den Rohre-Markt

von Hans Diederichs

Nach dem Rekordjahr 2014 konnte die deutsche Windenergie-Branche auch im vergangenen Jahr neue Bestmarken vermelden. Hatte sich 2014 mit 141 neuen Anlagen die Offshore-Leistung gegenüber 2013 bereits verdoppelt, konnte 2015 noch einmal nachgelegt werden. Wie die Deutsche WindGuard in ihrem „Status des Offshore-Windenergieausbaus in Deutschland“ mitteilt, lieferten damit Ende Dezember 2015 insgesamt 792 Offshore-Windenergie-Anlagen (OWEA) mit einer Gesamtleistung von 3.294,9 MW Strom ins Netz (2014: 1.012,5 MW).

Der Aufwand für den Bau eines Offshore-Windparks (OWP) ist allerdings ungleich höher als dies an Land der Fall ist. Dass es die Energiebranche dennoch verstärkt aufs Meer zieht, hat auch abseits der oft mangelnden Akzeptanz für Onshore-Windkraftanlagen durchaus nachvollziehbare Gründe. Denn auf See weht der Wind nicht nur kräftiger, sondern vor allem auch gleichmäßiger als an Land, wie der Windenergie Report Deutschland 2014 des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) bestätigt.

Große Windräder brauchen sichere Fundamente

Für Windräder an Land wie auf See gilt grundsätzlich: Je größer, desto besser. Der Rotordurchmesser spielt für Leistung und Ertrag einer Windturbine eine wichtige Rolle, weil die Fläche des Rotors festlegt, wie groß der Anteil der verfügbaren Windströmung ist und welcher Teil von der OWEA in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Mit steigender Höhe nimmt außerdem die Windgeschwindigkeit je nach Standort erheblich zu. Weil die im Wind enthaltene Leistung proportional zur dritten Potenz der Windgeschwindigkeit ist, hat die Nabenhöhe maßgeblichen Einfluss auf den Ertrag einer OWEA.

Für erneuerbare Energien sind Stahlrohre unverzichtbar. Bei der Windenergie deutlich sichtbar in Form der Windanlagentürme, die meist in Stahl oder Beton ausgeführt sind. Weniger augenfällig ist bei Offshore-Anlagen das, was sich unter der Wasseroberfläche befindet: Überwiegend dienen hier Stahlröhren oder Stahlrohrkonstruktionen als Fundament für die hoch aufragenden Stromerzeuger. Als einfachste Form der Verankerung für Offshore-Windräder im Meeresgrund gelten Monopiles: lange zylindrische Rohre, die in der Regel von einem Errichterschiff in den Meeresboden gerammt werden.

Quelle: Messe Düsseldorf; Vorschau-Bild: fotolia

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