Werksschließung bei Präzisionswerkzeug-Anbieter
von Hubert Hunscheidt
Die Walter AG, einer der führenden Anbieter von Präzisionswerkzeugen zur industriellen Metallbearbeitung, plant die Produktion an ihrem Standort in Frankfurt auslaufen zu lassen. Das Unternehmen will damit seine Produktionskapazitäten in Deutschland konsolidieren, um den geänderten Marktanforderungen gerecht zu werden. Die in Frankfurt gefertigten Produkte sollen bis Frühjahr 2021 an andere Standorte der Gruppe verlegt werden.
“Dieses Vorhaben fällt uns nicht leicht, vor allem im Hinblick auf die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, betonte Walter Vorstand Richard Harris. „Wir sehen eine abflachende Marktentwicklung und müssen jetzt Maßnahmen ergreifen, wenn wir unsere wettbewerbsfähige Marktposition und Profitabilität behaupten wollen. Eine volle Aufrechterhaltung unserer derzeitigen Produktionskapazitäten in Deutschland wird bald nicht mehr wirtschaftlich sein.“ Zugleich treibt Walter seine erfolgreiche Internationalisierung weiter voran. „Die größten Wachstumspotenziale für unsere Zielbranchen liegen in den nächsten Jahren im Wirtschaftsraum Asien-Pazifik sowie den USA“, sagte Harris. „Mit dem Ausbau unserer internationalen Präsenz und unserer erfolgreichen Positionierung als Entwicklungspartner für unsere Kunden sind wir in diesen Märkten sehr gut aufgestellt.“
In den letzten Jahren hat sich der Schwerpunkt des bereits sehr globalen Geschäfts von Walter noch einmal deutlich weiter in Richtung der internationalen Märkte verlagert. „Weil die Nähe zum Kunden weltweit immer wichtiger wird, wächst in unserem Heimatmarkt das Missverhältnis zwischen unseren Produktionskapazitäten und unserem hier erzielten Umsatz. Dem müssen wir uns stellen“, sagte Harris.
Am Frankfurter Produktionsstandort beschäftigt Walter rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von der geplanten Schließung betroffen wären. “Uns sind die Auswirkungen auf die betroffenen Kolleginnen und Kollegen bewusst, und wir werden versuchen, die damit verbundenen Belastungen so gering wie möglich zu halten”, sagte Harris. „Dieses Thema wird bei den Verhandlungen mit dem Betriebsrat eine wichtige Rolle spielen.“
Quelle und Vorschaufoto: Walter AG