Weltweit steigende Nachfrage verteuert Metalle

von Hubert Hunscheidt

Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Oktober 1981 im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise gegeben (+13,6 % gegenüber Oktober 1980). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Mai 2021 bei +11,8 % gelegen, im April 2021 bei +10,3 %. Gegenüber dem Vormonat Mai 2021 stiegen die Importpreise im Juni 2021 um 1,6 %.

Starker Preisanstieg nach wie vor insbesondere auf Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen

Energieeinfuhren waren im Juni 2021 um 88,5 % teurer als im Juni 2020. Dieser Anstieg begründet sich durch das außerordentlich niedrige Preisniveau des Vergleichsmonats (Basiseffekt): Im Juni 2020 war die Nachfrage nach Erdöl genau wie in den Monaten April und Mai 2020 aufgrund der Corona-Krise schwach, gleichzeitig gab es nach wie vor einen starken Angebotsüberhang. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatten im Juni 2021 Erdgas mit einem Plus von 150,0 % und Erdöl mit einem Plus von 81,8 %.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Juni 2021 um 7,2 % höher als im Juni 2020 und 0,8 % höher als im Vormonat. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 9,8 % über dem Stand des Vorjahres (+1,3 % gegenüber Mai 2021).

Starker Preisanstieg im Vorjahresvergleich auch bei Erzen und Metallen

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter stiegen im Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,1 %. Gegenüber Juni 2020 verteuerten sich vor allem Eisenerze (+97,4 %), Rohkupfer (+49,9 %), Kunststoffe in Primärformen (+44,0 %), gesägtes und gehobeltes Holz (43,9 %), Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten (+41,8 %), Nicht-Eisen-Metallerzeugnisse (+41,5 %) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+40,9 %). Hauptgrund für den starken Anstieg der Preise für Eisenerz und infolgedessen der Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen dürfte die weiterhin starke weltweite Nachfrage sein.

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Juni 2021 um 0,4 % über denen von Juni 2020. Während unter anderem Speichereinheiten und andere Datenspeicher (-7,2 %) zu niedrigeren Preisen importiert wurden, waren Notebooks (+4,2 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenmotoren (+1,6 %) teurer als im Juni 2020.

Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr 1,3 % teurer, Gebrauchsgüter waren dagegen um 0,1 % billiger.

Die Importreise für landwirtschaftliche Güter lagen 7,6 % über denen von Juni 2020. Während sich insbesondere Naturkautschuk (+49,1 %), Rohkaffee (+30,1 %) und Getreide (+19,6 %) gegenüber dem Vorjahresmonat stark verteuerten, wurden lebende Schweine (-12,6 %) und Nüsse (-12,5 %) nach wie vor zu niedrigeren Preisen importiert.

Quelle: Statistisches Bundesamt / Foto: marketSTEEL

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