Wachstumsprognose für China erreicht Rekordwert
von Hubert Hunscheidt
In der aktuellen Umfrage vom November (03.11. – 11.11.2020) steigt der CEP-Indikator abermals an. Der Anstieg beträgt 5,0 Punkte und der CEP-Indikator steigt damit auf einen neuen Rekordwert von 55,0 Punkten. Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) in Kooperation mit der Fudan Universität, Shanghai, erhoben wird, gibt die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wieder.
Die Bewertung der aktuellen Konjunktursituation steigt ebenfalls erneut an. Der Lageindikator klettert im November um 24,1 Punkte auf einen Wert von 30,0 Punkten. Lediglich im April 2018 lag eine noch bessere Einschätzung der Lage mit einem Indikatorwert von 30,3 Punkten vor.
„Die Expertinnen und Experten blicken außerordentlich zuversichtlich auf die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft in den kommenden 12 Monaten. Dieser Optimismus zeigt sich sowohl in der Bewertung der aktuellen Konjunktursituation als auch in den Erwartungen“, sagt Dr. Michael Schröder, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“.
Völlige Normalisierung des Wirtschaftswachstums bereits für kommendes Jahr erwartet
Auch die Wachstumsprognose für das reale Brutto-Inlandsprodukt steigt weiter an. Für das laufende Jahr 2020 erwarten die Befragten ein Wachstum von 3,4 Prozent (Vormonat: 1,9 Prozent). Für das Jahr 2021 zeigt die November-Prognose 6,4 Prozent (Vormonat: 4,7 Prozent). “Das für China prognostizierte Wachstum ist angesichts der Corona-Krise beachtlich. Bereits im kommenden Jahr rechnen die Expertinnen und Experten mit einer völligen Normalisierung des chinesischen Wirtschaftswachstums“, sagt Schröder.
Nicht alle Regionen können konjunkturell aufschließen
Während Wachstum in allen Branchen erwartet wird und praktisch die gesamte Volkswirtschaft erfassen sollte, zeigt sich auf regionaler Ebene ein gemischtes Bild: So sind die Erwartungen für Hong Kong mit minus 15,7 Punkten nach wie vor sehr schlecht und auch für die wichtigen Wirtschaftsregionen Tianjin und Chongjing wird mit 3,3 und 13,3 Punkten eine deutlich unterdurchschnittliche Wirtschaftsentwicklung prognostiziert.
Quelle: ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH / Vorschaufoto: fotolia