voestalpine hält an Ergebnisziel fest
von Alexander Kirschbaum
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016/17 (1. April bis 31. Dezember 2016) blieb das operative Ergebnis bei voestalpine sowohl im Jahres- als auch Quartalsvergleich relativ stabil. Das globale wirtschaftliche Umfeld war in den ersten drei Quartalen 2016/2017 nach Angaben des Unternehmens geprägt von moderatem Wachstum in Europa, anhaltender Volatilität in den USA, stabilem Wachstum in China sowie einer nachlassenden Rezession in Brasilien. Unter den Hauptkundensegmenten der voestalpine waren die Automobilindustrie von ungebrochen hoher Nachfrage und der Konsumgüterbereich von solider Konjunktur geprägt. Gleichzeitig verzeichnete der Eisenbahninfrastruktursektor leichte Abschwächungen und der Energiebereich zeigte sich nicht nur in Europa nach wie vor schwach.
Der schwache Öl- und Gassektor hat voestalpine zufolge den Aufschwung gebremst. Die Umsatzerlöse des Konzerns gingen im 9-Monatsvergleich um 3,3 % von 8,4 auf 8,1 Mrd. EUR zurück. Da das operative Ergebnis (EBITDA) und das Betriebsergebnis (EBIT) des voestalpine-Konzerns im Vorjahr durch erhebliche positive Einmaleffekte beeinflusst waren, ist ein Vergleich nur in bereinigter Form aussagekräftig. Auf dieser Basis fiel das EBITDA im Jahresvergleich um 0,8 % von 1,07 auf 1,06 Mrd. EUR. Auf Reporting-Basis (d.h. um die Einmaleffekte unbereinigt) reduzierte sich das EBITDA hingegen um 12,1 % von 1,2 auf 1,1 Mrd. EUR.
Korrigiert um die Einmaleffekte sank das EBIT im Jahresvergleich um 8,5 % von 608 auf 556 Mio. EUR. Das unbereinigte EBIT verminderte sich um 25 % von 727 auf 545 Mio. EUR. Die Mitarbeiteranzahl des voestalpine-Konzerns stieg im Jahresvergleich um 1,8 % auf 48.765 Beschäftigte (FTE) an.
Investitionen in Zukunftstechnologien
Im Oktober 2016 hat die Steel Division die weltweit größte Direktreduktionsanlage in Texas in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahmephase verlief laut voestalpine bisher planmäßig, mit Ende des 4. Geschäftsquartals 2016/17 soll das Werk in den Normalbetrieb übergehen. In der vergangenen Woche musste der Konzern allerdings einräumen, dass das Werk deutlich teurer wird als geplant.
Darüber hinaus forciert voestalpine in der Steel Division mit einer in-house entwickelten Anlage zur Herstellung von Grobblechen mit völlig neuen Produkteigenschaften und der aktuell in Bau befindlichen Stranggießanlage 8 (voraussichtliche Inbetriebnahme Herbst 2017) am Standort Linz den Technologieausbau.
Die Metal Forming Division konzentriert sich Konzernangaben zufolge auf die Implementierung von Schlüsseltechnologien für Karosseriekomponenten. So hat voestalpine am Standort Schwäbisch Gmünd eine Anlage zur direkten Warmumformung von verzinktem Stahl („phs directform“) in Betrieb genommen sowie in Linz ein zweites Werk zur Herstellung von lasergeschweißten Platinen eröffnet.
Die Eröffnung eines Zentrums für additive Fertigung von komplexen Metallteilen (3D-Druck) in Düsseldorf kennzeichnete in der Special Steel Division einen weiteren Schritt in Richtung Zukunftstechnologien. In der Metal Engineering Division lag der Fokus auf dem Hochlauf des neuen Drahtwalzwerkes in Donawitz.
"Ziel bleibt Ergebnis auf Vorjahresniveau"
Für das 4. Geschäftsquartal rechnet voestalpine mit einem deutlichen Ergebnisanstieg gegenüber dem letzten Quartal. Die Zuversicht begründet das Unternehmen mit einer Stabilisierung der Rohstoffpreise, eines sich verbessernden Umfeldes im Öl- und Gassektor sowie mit Jahreswechsel gestiegenen Preisen im Stahl-Kontraktgeschäft. „Vor diesem Hintergrund stellt sich der Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2016/17 gegenüber den Erwartungen zum Ende des 1. Halbjahres weiterhin unverändert dar: Ziel bleibt nach wie vor ein (bereinigtes) operatives Ergebnis (EBITDA) auf Höhe des Vorjahresniveaus von 1,45 Mrd. EUR bzw. ein (bereinigtes) Betriebsergebnis (EBIT) annähernd auf dem Niveau des letzten Geschäftsjahres von 814 Mio. EUR“, so Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.
Quelle und Fotos: voestalpine AG