Voestalpine investiert in Qualitätsstahl
von Hans Diederichs
Vergangene Woche erfolgte der Spatenstich für die neue Stranggießanlage CC8 (Continuous Caster 8) am Werksgelände der voestalpine in Linz. Ab Mitte 2017 wird die neue Anlage jährlich 1,2 Millionen Tonnen Stahl in Brammen gießen, die als Vormaterial für hochqualitative Stahlprodukte, wie zum Beispiel Stahlbänder für Automobilkomponenten, dienen. Die strategisch wichtige Investition in den Produktionsstandort Linz beläuft sich auf über 100 Millionen Euro. Mit ihr werden 42 Arbeitsplätze geschaffen. Die voraussichtliche Bauzeit beträgt 24 Monate.
Dazu sagte Herbert Eibensteiner, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Steel Division des voestalpine-Konzerns: „Die innovativen Stahlprodukte der voestalpine setzen weltweit Qualitätsmaßstäbe und finden als leichte, feste und korrosionsbeständige Bauteile in anspruchsvollen Industriesegmenten Anwendung. Die neue Stranggießanlage CC8 ist nicht nur eine Investition in eine noch bessere Produktqualität, sondern auch ein klares Bekenntnis zum Technologiestandort Linz.“
Kapazität der neuen Anlage entspricht rund 20% des Gesamtaustoßes
Mit einer Kapazität von 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr übernimmt die neue CC8 rund ein Fünftel der Herstellung von Stahlbrammen vor Ort und ersetzt die bestehende Stranggießanlage 3 (CC3). In der Stranggießanlage wird flüssiger Stahl in einem kontinuierlichen Prozess zu einem Strang gegossen, der nach Erstarrung in einzelne Blöcke, so genannte Brammen, geschnitten wird. Diese werden anschließend im Warm- und Kaltwalzwerk zu hochwertigen Stahlbändern gewalzt.
Die neue CC8 ist einsträngig aufgebaut und auf Brammen mit einer Dicke von bis zu 22,5 cm sowie einer Breite von 80 bis 182 cm ausgelegt. Durch entsprechende Adaptierungen wird in Zukunft eine Dicke bis zu 28,5 cm möglich sein. Bei den hergestellten Brammen handelt es sich vor allem um hochfeste Stahlgüten, Ultra Low Carbon Stähle mit höchsten Oberflächenanforderungen für die Automobilindustrie sowie um Elektrostahlgüten.
Ziel ist die langfristige Standortsicherung
Der Bau der Stranggießanlage CC8 der Steel Division stellt zusammen mit dem kürzlich erfolgten Spatenstich für das zweite Platinenwerk der Metal Forming Division einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Absicherung des Standortes Linz dar. Die Steel Division des voestalpine-Konzerns nimmt als umsatzstärkste Division die Qualitätsführerschaft bei höchstwertigem Stahlband und eine weltweit führende Position bei Grobblech für anspruchsvollste Anwendungen sowie bei Großturbinengehäusen ein.
Die voestalpine beschäftigt in Oberösterreich aktuell 11.500 Mitarbeiter, die im Geschäftsjahr 2014/15 einen Gesamtumsatz von rund 4 Milliarden Euro erzielten. Alleine in den letzten zehn Jahren belief sich das Investitionsvolumen der Unternehmensgruppe in diesem Bundesland auf rund 3,3 Milliarden Euro.
Quelle: voestalpine Bildtext: Brennschneideanlage der CC7 (Foto: (c) voestalpine)