voestalpine investiert 100 Millionen Euro in Donawitz

von Alexander Kirschbaum

Der voestalpine-Konzern hat für den österreichischen Standort Donawitz zwei Investitionsvorhaben mit einem Gesamtvolumen von über 100 Millionen Euro verabschiedet: Zum einen errichtet das Unternehmen eine neue Stranggussanlage zur Herstellung hochreiner Stähle als Vormaterial für Premiumschienen, Qualitätswalzdraht sowie High-Tech-Nahtlosrohre. Die hochautomatisierte Produktionslinie mit einer Jahreskapazität von bis zu 950.000 Tonnen soll bereits 2019 den Betrieb aufnehmen. Zum anderen entsteht am Werksgelände gerade ein völlig neues Forschungszentrum in dem künftig noch leichtere, korrosionsbeständigere und festere Stahlsorten entwickelt werden.

"Dieses Investment dient auch der langfristigen Absicherung des Konzernstandortes Donawitz", sagt Franz Kainersdorfer, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der Metal Engineering Division. Die neue Anlage, die parallel zur bereits bestehenden errichtet und diese künftig ersetzen wird, umfasst auch eine volldigitalisierte Prozesssteuerung und verkörpert nach Angaben des Unternehmens hinsichtlich Industrie 4.0 den neuesten Stand der Technik.

Forschungsanlage „Technikum Metallurgie"

Zudem installiert die voestalpine am Werksareal Donawitz in Ergänzung zu ihrem Stahlforschungszentrum am Flachstahlstandort Linz die 2.800-Quadratmeter große Forschungsanlage „Technikum Metallurgie", in der ab 2018 an den Stählen der Zukunft gearbeitet wird.

"Die laufende Weiterentwicklung des Werkstoffes Stahl ist die Basis, um mit unseren Endprodukten höchsten Qualitätskriterien zu entsprechen. Das Forschungszentrum wird wie ein komplettes Stahlwerk im Kleinformat aufgebaut – Erkenntnisse, die wir hier sammeln, können in der Folge direkt auf die Großanlagen übertragen werden", erklärt Kaindersdorfer.

Ziel des Projektes ist es, neue High-Performance-Stähle mit noch höherer Festigkeit, weniger Gewicht und besserem Korrosionsschutz zu entwickeln, dies insbesondere für den Mobilitäts- und Energiesektor. Während die bestehenden betrieblichen Anlagen der Metal Engineering Division bisher eine Mindestproduktionsmenge von 68 Tonnen Stahl erfordern, erfolgt die Entwicklung im „Technikum Metallurgie" in vergleichsweise kleinen Gewichtseinheiten von jeweils rund vier Tonnen. Die neuen Stahlsorten werden dann im regulären Verarbeitungsprozess zu Walzdraht, Schienen und Nahtlosrohren auf ihre Eigenschaften getestet. So sollen in Zukunft sowohl die Innovationszeiten von Hochleistungsstählen deutlich verkürzt, als auch Kunden mit bis dato nicht möglichen Kleinmengen beliefert werden.

Quelle und Fotos: voestalpine

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