Verschiebungen im Ölmarkt setzen sich fort

von Hans Diederichs

Seit seinem Tief im Februar hat der Ölpreis um rund 75 Prozent zugelegt und bewegte sich zuletzt um die 50 US-Dollar je Fass (159 Liter). Die Branchenbeobachter sind sich jedoch völlig uneinig, wo die Reise nun hingeht. Kurzfristig rechnet zum Beispiel die Citigroup damit, dass die Ölförderer in der US-Fracking-Branche so genannte gebohrte, aber noch nicht fertige Löcher (DUCs) nun vollenden und dadurch die Produktion sprunghaft steigt. Der Preisauftrieb könnte dadurch zum Stillstand kommen, wie diese Woche die Financial Times berichtete.

Auch auf mittlere Sicht bleibt das Bild verschwommen: Während Analyst Nick Cunningham auf Oilprice.com stark steigende Preise befürchtet, da die Ölfirmen ihre Budgets für die kommenden fünf Jahre um rund eine Billion US-Dollar zusammengestrichen haben, weist sein Kollege Matt Smith nur einen Tag später darauf hin, dass der Ölbedarf durch Elektro-Autos und Erneuerbare Energien nach Berechnungen von Wood Mackenzie in den kommenden 20 Jahren um bis zu 20 Prozent einbrechen könnte.

Welcher Trend sich durchsetzt, ist momentan also äußerst umstritten. Für Ölfeldausrüster erhöht das die Unsicherheit bei ihrer Budget- und Kapazitätsplanung.

Quelle: marketSTEEL; Vorschau-Bild: fotolia

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