Verhaltene Aussichten für das Geschäftsjahr 2019

von Alfons Woelfing

 „Dank einer guten Nachfrage in unseren Kernsegmenten Stab und Draht ist der Konzernumsatz trotz leicht rückläufiger Versandmengen aufgrund einer guten Erlösentwicklung gegenüber dem Vorjahr auf Rekordhöhe gestiegen“, erläuterte Tim Hartmann, Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand die Jahreszahlen. „In den letzten Monaten des Jahres ging die Nachfrage konjunkturbedingt zurück, allerdings blieb der Absatz über das gesamte Jahr hinweg auf hohem Niveau.“
 
Eckdaten

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 mit deutlich positiven Ergebnissen
Konzern verzeichnet mit 2,528 Milliarden € (+ 3,6 %) Rekordumsatz bei Draht und Stab
Belegschaftszahlen von guter Auftragslage und hoher Auslastung geprägt

Verhaltener Ausblick für 2019: leicht rückläufige Umsatzerlöse bei weiterhin positiven Ergebniszahlen erwartet
 
Die Prognosen für das begonnene Geschäftsjahr 2019 sind mit zahlreichen Unwägbarkeiten behaftet. Auf Basis einer geringeren weltweiten Steigerung der Wirtschaftsleistung wird sich auch die globale Stahlnachfrage in 2019 nur geringfügig positiv entwickeln und auch in der EU wird mit einer deutlichen Abschwächung der Stahlnachfrage gerechnet. Die Auswirkungen der globalen Konjunkturabkühlung und einer spürbar schwächeren Wirtschaftsaktivität in China haben sich bereits in den letzten Monaten 2018 bemerkbar gemacht und zu einem Rückgang der Nachfrage aus dem Automobilsektor und dem Allgemeinen Maschinenbau geführt.
 
Global betrachtet ist auch 2019 die Strukturkrise auf dem Stahlmarkt nicht gelöst und es bestehen weiterhin erhebliche Risiken für die Stahlkonjunktur. Ursachen sind die globalen Überkapazitäten, die dazu führen, dass zahlreiche Länder Stahl zu Dumpingpreisen anbieten. Aufgrund des weltweit zunehmenden Wirtschaftsprotektionismus ist zudem weiterhin mit erheblichen Umlenkungsströmen in den liberalen EU-Markt zu rechnen, die das sensible Preisgefüge destabilisieren können.
 
Saarstahl erwartet folglich ein herausforderndes Geschäftsjahr 2019. Vor dem Hintergrund der potenziellen Risiken und der damit verbundenen aktuellen konjunkturellen Situation ist 2019 mit einer stagnierenden Nachfrage in den für Saarstahl relevanten stahlverarbeitenden Branchen Automobil und Maschinenbau für die Stahlprodukte Draht und Stab zu rechnen.
 
Der Saarstahl-Konzern geht zwar von einer Erholung der Nachfrage im Laufe des Jahres aus, sieht sich gleichwohl in 2019 einem wesentlich höheren Druck auf der Kosten-/Margenseite ausgesetzt, der durch Erlössteigerungen nur eingeschränkt kompensiert werden kann. „Saarstahl verzeichnet aufgrund einer schwächeren Nachfrage der wichtigen Abnehmersegmente eine verhaltene Geschäftsentwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2019“, erläuterte Tim Hartmann die Entwicklung. „Wir rechnen für 2019 mit einem leicht schwächeren Konzern-Umsatz und unter der Maßgabe von konsequenten Anstrengungen auf der Kostenseite mit einem wiederum positiven Konzernergebnis.“
 
Quelle und Vorschaufoto: Saarstahl AG

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