Verbundprojekt EffSAFound2 erfolgreich abgeschlossen

von Alexander Kirschbaum

Energie- und Materialeffizienz in Eisen- und Stahlgießereien

Das CLIENT-Verbundprojekt „Verbesserung der Energie- und der Materialeffizienz in südafrikanischen Gießereien (EffSAFound2)“ ist erfolgreich beendet worden. Deutsche und südafrikanische Partner hatten hierfür 30 Monate in acht südafrikanischen Stahl- und Eisensandgießereien an drei Arbeitspaketen zusammengearbeitet. Durch ein spezifisches Modul für eine Simulationssoftware können hochchromhaltige Gussteile zukünftig bereits vor dem ersten Abguss ressourceneffizient ausgelegt werden. Außerdem werden Mitarbeiter in den Gießereien mit Hilfe einer Schulungssoftware und in Zusammenarbeit mit der Metal Casting Technology Station (MCTS) an der Universität von Johannesburg gezielt für das Thema Energieeffizienz sensibilisiert.

Eine Pilotanlage zur Aufbereitung von Gießereirestsanden im MCTS soll zukünftig dafür sorgen, dass alle Arten von Restsanden in den Gießereien nicht mehr deponiert, sondern mehrfach wiederverwertet werden können. Im Anschluss an das Verbundprojekt können von den Ergebnissen auch andere Eisen- und Stahlgießereien profitieren.

Die Projektziele des Verbundprojekts waren:

  • Verbesserung der Gussqualität und Verminderung der Flüssigeisenmenge je fertigem Gussstück speziell für Bauteile aus hochchromhaltigem weißen Gusseisen
  • Verbesserung der Arbeitsabläufe in einem Schmelzbetrieb und in anderen energieintensiven Fertigungsbereichen einer Gießerei
  • Materialeffizientes Gießereisand-Management

Im Rahmen des Verbundprojekts wurden valide Materialkenndaten für hochchromhaltige Eisengusswerkstoffe für die Gießprozess-Simulation mit MAGMASOFT ermittelt. Südafrikanische Gießereien stehen mit hohen Ausschussquoten und hohen Kosten vor erheblichen Herausforderungen im globalen Wettbewerb. Anhand von aktuellen Referenzprojekten aus den beteiligten Gießereien wurden mit MAGMASOFT Optimierungen zur Qualitäts- und Ressourcenverbesserung durchgeführt. Die Gießprozesse konnten so verbessert werden, dass das Auftreten von Gussfehlern und der Materialeinsatz bereits vor dem ersten Abguss verringert wird. Die erfolgreiche Umsetzung der Lösungen wird häufig durch den Ausbildungstand der Mitarbeiter begrenzt. Daher wurden im Rahmen des Projektes von Ametex, dem südafrikanische Partner von MAGMA, Studenten im Einsatz von Gießprozesssimulationssoftware ausgebildet, um die Verbesserung der Gussteilqualität in den Projektgießereien voranzutreiben.

Zentrale Regenerierungsanlage im Aufbau

Die im Projekt beteiligten Stahl- und Eisen-Sandgießereien weisen große Mengen an Gießereirestsanden auf, die auf Deponien entsorgt werden. Eine Wiederverwertung von Gießereirestsanden, z. B. im Straßenbau Südafrikas, ist durch die aktuelle Einstufung des Sandes in „hazardous“ nicht erlaubt. Im Rahmen des Verbundprojekts wurden neue Verfahren zur Prüfung organischer Bestandteile etabliert. Gießereirestsande aus Südafrika konnten in Deutschland regeneriert und Empfehlungen vor Ort durch die Firma GUT Gießerei-Umwelt-Technik aus Freudenberg ausgearbeitet werden. Zukünftig soll am MCTS eine zentrale Regenerierungsanlage im Big-Bag-Format entstehen, die je nach Bedarf alle möglichen Regeneriertechniken, z. B. thermisch oder mechanisch, modular nutzen kann.

Quelle: BDG  Vorschau-Foto: Fotolia

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