VDWF feiert 25-jähriges Bestehen auf der Moulding Expo

von Alexander Kirschbaum

18 kleine und mittelständische Unternehmer fanden am 5. November 1992 im Bad Hotel in Bad Überkingen zusammen. Die Geburtsstunde des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer, des VDWF. 25 Jahre später gehören dem Verband mehr als 250 Mitglieder an. Im Rahmen der Moulding Expo beging der VDWF jetzt sein Jubiläum mit einer Feierstunde auf dem Gelände der Messe Stuttgart.

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hielt die Festrede und fokussierte dabei auf die Schlüsselrolle, die dem Werkzeug- und Formenbau-Metier bei der industriellen Fertigung zukommt: „Die besten Produkte der Welt machen Sie als Werkzeugmacher und das muss weiterhin unser Ziel und Ansporn sein.“ Wichtig sei, so Kretschmann dabei auch, diese Technologieführerschaft nicht nur anzustreben, sondern auch zu zeigen, dass sie da ist, und ebenfalls an der Aus- und Weiterbildung der Werkzeugmacher zu arbeiten. In diesem Zusammenhang verwies der Ministerpräsident auf das live auf dem VDWF-Gemeinschaftsstand spritzgegossene Lehrbauteil „Polyman“: „Von Hause aus bin ich ja Lehrer, und der Polyman ist eine geniale Idee, da man an so einem praktischen Produkt zeigt, was ein Werkzeug alles falsch und was es richtig machen kann – Chapeau.“

VDWF als Begegnungsraum
Der VDWF ist wirtschaftlich gesund und kann sich auf eine stabile ökonomische Lage stützen. „Wir können völlig unabhängig handeln, eine ganz wesentliche Ausgangssituation, um glaubwürdig die passenden Angebote für unsere Mitglieder zu liefern. Nur so ist es uns auch gelungen, aus dem VDWF einen aktiven Begegnungsraum für die ganze Branche zu machen“, sagte Professor Thomas Seul, Präsident des VDWF.

Von Begegnung konnte 1992 im Werkzeug- und Formenbau kaum die Rede sein. Rolf Helle, VDWF-Initiator und ehemaliger Geschäftsführer des Verbands, erinnert sich: „Vor 25 Jahren waren die Werkzeugmacher sehr von sich selbst überzeugte Köpfe – und sie waren meist auch eher altmodisch unterwegs.“ Marketing? Überflüssig – man kennt mich, lautete das Selbstverständnis in Sachen Vermarktung. „Kommuniziert wurde per Post und bestenfalls nahm ein Werkzeugmacher mal den Telefonhörer in die Hand. Das Wort Daten hat es überhaupt nicht gegeben, das war im Formenbau ein Fremdwort. Technologisch war das Steinzeit“, sagt Helle.

Durch die Öffnung der Grenzen nach Osten und die fallenden Handelsbeschränkungen in der Europäischen Union sahen sich die Werkzeugmacher zunehmend mit einer mächtigen Billig-Konkurrenz konfrontiert – das schweißte die kleinen und mittelständischen Unternehmen zusammen und ließ das Bedürfnis nach Zusammenarbeit wachsen.

Mit Heterogenität zum Erfolg

„‚Gemeinsam stark‘ ist heute unser Motto“, sagt Thomas Seul. „Den Unternehmen der Branche rufen wir zu: Du musst nicht immer alles allein machen, du musst strategische Partnerschaften mit anderen eingehen. Kooperative Fertigungsstrategien sind die Zukunft. Wir sind heterogen bei der Größe der Unternehmen, heterogen bei den Produkten, heterogen im Geschäftsfeld oder im Business der Mitglieder."

Auf der Moulding Expo feierte der VDWF sein Jubiläum auf dem größten Gemeinschaftsstand, den der Verband jemals hatte. „Being present – ein starker und sichtbarer Player in der deutschen Industrie zu sein, das ist es, wofür sich der Verband und alle Werkzeugmacher – nicht nur die VDWF-Mitglieder – gemeinsam einsetzen müssen, wenn wir weiterhin eine Technologieführerschaft nicht nur in Deutschland, sondern auch global für uns beanspruchen möchten", so Seul.

Quelle: VDWF Artikelfoto: Jubiläumsfeier auf der Moulding Expo in Stuttgart (VDWF)

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