Vallourec-Werk in Reisholz wird geschlossen
von Hubert Hunscheidt
Das Aus für das Traditionswerk in Reisholz ist besiegelt. Vallourec hat auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung die Schließung des Werkes im Laufe des Jahres verkündet.
Trauer, Verzweiflung und Wut – eine Mischung aus allem war unter den rund 300 Beschäftigten zu spüren, als die Geschäftsführung die Pläne über die Schließung verkündete. Die Geschäftsführung erklärt die unumgängliche Schließung des Werkes mit den schlechten Auslastungsprognosen für die kommenden Jahre. „Wir hatten bis zuletzt Hoffnung, dass das Werk gerettet werden kann, aber jetzt ist auch der letzte Funken davon weg“, sagte Ayhan Üstün – Betriebsratsvorsitzender in Reisholz. Der Betriebsrat hat gemeinsam mit der IG Metall bis zuletzt für die Erhaltung des Werkes gekämpft und von externen Beratern ein Konzept erarbeiten lassen, was die Weiterführung mit weniger Mitarbeitern ermöglichen sollte. „Ich weiß nicht einmal, ob man sich das Konzept bis ins letzte Detail angeschaut hat“ – so Üstün weiter.
„Die Stimmung glich einer Beerdigung. Nach 121 Jahren im Düsseldorfer Süden, geht es jetzt mit der Produktion von Nahtlosen Stahlrohren zu ende. Ein bitterer Tag für die Beschäftigten“, sagte Abdullah Yilmaz – stellvertretender Betriebsratsvorsitzender- kurz nach der Betriebsversammlung. “ Es geht jetzt darum mit den Leuten zu reden und einen guten Interessenausgleich und Sozialplan zu verbschieden“ erklärt Yilmaz weiter.
Die Geschäftsführung schloss betriebsbedingte Kündigungen in Reisholz aus. Noch ist unklar wie viele der betroffenen Mitarbeiter in die Schwesterwerke nach Rath oder Mülheim wechseln können.
Quelle und Foto: IG Metall Düsseldorf-Neuss