USA und Deutschland: Gewinner auf beiden Seiten

von Alexander Kirschbaum

Deutschland und die USA sind wirtschaftlich traditionell eng verbunden. Ein reger Handelsverkehr und hohe gegenseitige Investitionen sichern Wohlstand und Arbeitsplätze auf beiden Seiten. Das Handelsvolumen zwischen den beiden Nationen betrug im vergangenen Jahr rund 165 Milliarden Euro, wobei mit etwa 106,9 Milliarden auf Deutschland der Großteil der Exporte entfiel. Trotz des hohen deutschen Handelsüberschusses zeichnet sich laut Germany Trade & Invest (GTAI) ein insgesamt ausgeglichenes Bild der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. "Im Gegenzug sind die USA für deutsche Firmen das größte Investitionsziel weltweit. Als viertgrößter ausländischer Investor haben deutsche Unternehmen in den USA nach den letzten offiziellen US-Statistiken 319 Milliarden US-Dollar investiert", sagt Robert Matschoß, USA-Experte bei Germany Trade & Invest in Bonn. "In den US-Bundesstaaten Michigan, New Mexico und South Carolina sind deutsche Unternehmen der größte ausländische Arbeitgeber, in sechs weiteren der zweitgrößte."

Weitere Zahlen sprechen ebenfalls für ein ausgeglichenes Verhältnis: Haben deutsche Unternehmen in den USA bisher 672.000 Arbeitsplätze geschaffen, verdankt eine ähnlich hohe Zahl an Menschen in Deutschland ihren Arbeitsplatz US-amerikanischen Unternehmen (677.000). Auch in Forschung und Entwicklung wurden 2014 zum Beispiel 7,1 bzw. 8,3 Milliarden US-Dollar in den USA und Deutschland investiert.

Ein beträchtlicher Anteil deutscher Autos in den USA könnte theoretisch die Herkunftsbezeichnung "Made in USA" tragen: "Deutsche Konzernmarken konnten 2016 zusammengenommen einen Absatzanteil von 7,7 Prozent erzielen. Zudem ist interessant zu beobachten, dass die deutschen Hersteller vergangenes Jahr an ihren US-Standorten um etwa die Hälfte mehr Fahrzeuge produzierten, als aus Deutschland importiert wurden", so Matschoß. Auch im Bereich Digitalisierung wird mittlerweile eng kooperiert. Das von US-Unternehmen gegründete "Industrial Internet Consortium" arbeitet seit 2016 mit der in Deutschland ansässigen "Plattform Industrie 4.0" zusammen.

Quelle: GTAI  Vorschau-Foto: Fotolia

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