US-Arbeitsmarkt boomt und Japans Autoexporte sind in Gefahr

von Alfons Woelfing

Wie die Deutsche Bank mitteilt, hat die US-Wirtschaft im letzten Monat 201.000 neue Stellen geschaffen – mehr als von Analysten erwartet. Doch wurden zugleich die beiden Vormonate nach unten revidiert, im Juni und Juli entstanden demnach 50.000 Jobs weniger. Die separat erhobene Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 3,9 Prozent. Dem Markt war aber ohnehin die Lohnentwicklung wichtiger: Mit plus 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zogen die Löhne im August so schnell an wie zuletzt 2009. Die US-Zinsen stiegen daraufhin, der US-Dollar zeigte Stärke, der Aktienmarkt kam unter Druck. Einer weiteren Zinserhöhung durch die Fed am 26. September dürfte kaum noch etwas im Wege stehen.

Letzte Woche hat US-Präsident Donald Trump wieder Zölle gegen Japan ins Gespräch gebracht. Autoexporte wären wohl besonders betroffen: Sie machten 2017 mit 30 Prozent den Großteil japanischer Exporte nach Amerika aus. Zölle in Höhe von 25 Prozent könnten daher Japans BIP um 0,25 Prozent drücken. Das neue Freihandelsabkommen „Regional Comprehensive Economic Partnership" mit den südostasiatischen Staaten sowie weiteren Ländern wie China und Australien könnte die negativen Folgen teilweise ausgleichen – es soll bis Jahresende stehen und würde die Hälfte aller Exporte Nippons umfassen. Somit scheint die Bedrohung japanischer Autobauer durch US-Zölle begrenzt.

Quelle: Deutsche Bank AG / Vorschaufoto: fotolia

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