Tube & wire: SMS group zeigt Digitalisierungslösungen

von Alexander Kirschbaum

Neue Impulse für Rohr- und Drahtindustrie

Die SMS group stellt die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 in den Mittelpunkt ihres Messeauftritts bei der Tube & wire. Wie die Digitalisierung die gesamte Wert­schöpfungskette verändert beleuchtet das Unternehmen auf ihrem Stand (Halle 7a, Stand B03/B04) aus verschiedenen Blickwinkeln.

Der erste Impuls, der von Digitalisierung und Industrie 4.0 ausgeht, betrifft die Konstruktion und die Fertigung der Maschinen und Kom­ponenten zur Rohr- und Drahtherstellung selbst. Auf der Messe zeigt SMS group dies unter anderem am Beispiel eines mithilfe additiver Verfahren gefertigten Walzgerüsts für ein Kaltpilgerwalzwerk. Die Bauteilgeometrie eines bisher durch Zerspanung gefertigten Walz­gerüsts wurde hinsichtlich der auftretenden Belastungen so optimiert, dass die Hubzahl und damit die Produktivität wesentlich erhöht werden können.

Weitere Beispiele für Aktivitäten des Unternehmens im Bereich Additive Manufacturing, die auf der Messe gezeigt werden, sind das Kompetenzzentrum für 3D-Druck, das in Mönchengladbach entsteht, sowie 3D-gedruckte Komponenten, die sich durch eine verbesserte Funktionalität, geringeres Gewicht oder kürzere Lieferzeiten auszeichnen.

Digitalisierung im Produktionsprozess

Das zweite Themengebiet zeigt Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung für den Produktionsprozess ergeben. Das „smarte Walzwerk“ setzt darauf, Daten und dazugehörige Kenngrößen als Basis für unternehmerische und prozessführungsrelevante Ent­scheidungen zu verwenden. Voraussetzung für verlässliche Prozess­daten ist die realitätsnahe Abbildung des Prozesses durch präzise Messungen. Ein solches Messsystem für Rohr-, Draht-, Stabstahl- und Profilwalzwerke zeigt die SMS group auf der Tube & wire gemeinsam mit der TBK Automatisierung und Messtechnik GmbH, einem Unternehmen der SMS group.

Das System misst während des Walzens mit Laserlichtschnittsensoren bis zu 5.000 Konturen pro Sekunde. Auf Basis der aus den hochauflösenden Querschnitts­messungen erzeugten 3D-Modelle können zudem lokale, atypische Anomalitäten auf der Oberfläche erkannt werden. Eine direkte Über­tragung der Messwerte an die Walzgerüststeuerung ermöglicht Korrekturen der Walzeinstellungen während der laufenden Pro­duktion.

Auch für den Anlagenservice eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten. "Smart Maintenance Solutions" verfolgen dabei das Ziel, die Verfügbarkeit der Anlage und die Qualität der Endprodukte durch die Kombination von Softwarelösungen nachhaltig zu steigern. Eine digitale Anlagenstruktur wird der Instandhaltung zukünftig einen zentralen Zugriff auf alle relevanten Parameter bieten. Die benötigten Informationen werden beispielsweise vom elektronischen Teile­katalog eDoc, dem IMMS (Integrated Maintenance Management System) oder dem Genius CM (Condition Monitoring) zur Verfügung gestellt. Des Weiteren präsentiert das Unternehmen auf der Messe die Verbindung zu „smarten“ Schulungen mithilfe von Augmented Reality.

Digitale Produkte und Plattformen runden die Darstellung auf der Tube & wire 2018 ab. Diese bilden die Basis für intelligente, digitale Dienstleistungen und realisieren beispielsweise den sicheren, digi­talen Informationsaustausch zwischen der SMS group ihren Kunden. Ein Beispiel ist die digitale Plattform für PQSC-Lochdorne für Naht­losrohrwalzwerke, über die Bestellungen abgewickelt werden und der Status jeder Bestellung rund um die Uhr einsehbar ist. Außerdem ermöglicht die Kommentarfunktion eine einfache Kommunikation, indem Notizen referenzierend zu den jeweiligen Bestellaufträgen von Kunden und SMS group-Mitarbeitern vorgenommen werden.

Quelle: SMS group  Artikelfoto: Bei der Herstellung von Rohren, Draht und Stabstahl werden bis zu 5.000 Konturen pro Sekunde über Laserlichtschnittsensoren ermittelt, aus denen bei laufender Produktion ein hochauflösendes 3D-Modell erzeugt wird. (Foto: SMS group)

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