TRUMPF: Einblicke in die Smart Factory

von Alexander Kirschbaum

Blick in die Fertigung der Zukunft

Auf der Blechexpo zeigt TRUMPF anhand seiner Smart Factory aus Chicago, was in Sachen Digitalisierung heute und in Zukunft möglich ist. Technologisches Herzstück hierfür ist ein TRUMPF System zur Fertigungssteuerung, mit dem sich in Echtzeit Daten bearbeiten lassen.

Im AXOOM Webshop der Smart Factory lassen sich Teile schnell und einfach online bestellen. Kunden von TRUMPF erhalten vor der Bestellung Informationen zum Preis und zum Lieferdatum. Die Lösungen TruTops Fab und TruTops Boost kalkulieren die Kosten automatisch und erstellen auch gleich ein Angebot. Sie sorgen nicht nur dafür, dass sich der Auftrag beim Auftragnehmer automatisch und fehlerfrei einlastet, sondern kümmern sich auch darum, dass ihn die richtige Maschine erledigt.

Die digitale Fertigungssteuerung erleichtert auch automatisierte Nachtschichten. Tritt eine Störung auf, meldet das System diese. Der Bediener mit „Hintergrund-Dienst“ muss nicht mehr vor Ort sein, um im Bedarfsfall sofort eingreifen zu können. Ohne solche Echtzeit-Information besteht dagegen die Gefahr, dass die Maschinen stehen bleiben oder sogar Ausschuss produzieren.

In der Smart Factory wissen die Teile selbst, was aus ihnen entstehen soll. Die Laserschneidmaschine TruLaser 5030 fiber schneidet die Platine nicht nur, sondern kennzeichnet die Teile auch mit einem Code. Dieser Code enthält Informationen zum Auftrag, wie etwa die Kundennummer. Bei Bedarf steuert der Code sogar die Weiterverarbeitung der Teile, er enthält dann das Programm des nachfolgenden Prozessschritts. Der Bediener scannt den Code nur noch, das Bearbeitungsprogramm stellt sich automatisch ein. In der Smart Factory testet das Unternehmen neue Möglichkeiten beim Absortieren der Teile. Die geschnittenen Teile einer Platine lassen sich ihren jeweiligen Aufträgen digital zuordnen. Die Anzeige an einer Ablage zum Sortieren zeigt etwa die Informationen des Codes. So weiß der Bediener immer, welches Teil zu welchem Auftrag gehört.

Nachschub kommt von allein
In der Smart Factory durchlaufen viele Teile die komplette Produktionsanlage. Um auch einer kleineren Blechfertigung Rechnung zu tragen, sind dort aber auch Einzelmaschinen installiert. Der Transport der Teile zwischen diesen Produktionsanlagen geschieht wie von Geisterhand, denn TRUMPF testet in Chicago den Einsatz automatisierter Transportsysteme. Die drei STOPA VARIOCARTS bewegen sich frei zwischen den Anlagen, ohne Schienenführung oder Kabelbindung.

TruTops Fab weiß immer, welcher Bestand an Rohblechen im Lager liegt, und welche Plätze gerade belegt sind oder auch nicht. In Echtzeit informiert das System darüber, ob ausreichend Material für die Bearbeitung der Aufträge vorhanden ist. Auch Restbestände bezieht es in die Planung ein. Dank einer Wiegeeinrichtung bucht es Wareneingänge automatisch. So gehört Stillstand wegen im Lager fehlender Teile der Vergangenheit an.

Überblick statt suchen
TruTops Fab weiß jederzeit, wo sich die Teile im Fertigungsprozess befinden. Ob noch im Lager oder schon beim Transport. In Chicago werden Ortungssysteme für die Intralogistik getestet, die anzeigen, wo in der Halle sich die Teile gerade aufhalten. Zeitaufwendiges Suchen entfällt. Dabei berücksichtigen kleine Transponder stationäre Lagerplätze ebenso wie Wagensysteme, die sich vollautomatisiert in der Fertigung bewegen.

Mithilfe der Lösung lässt sich der Bearbeitungsstatus der Aufträge jederzeit abrufen. Ob aus der Fertigung oder von unterwegs – dank Übertragung auf mobile Endgeräte wie etwa Smart Phones lässt sich jederzeit überblicken, was gerade wo mit welchem Auftrag passiert.

Das Fertigungssteuerungssystem ermöglicht den Überblick über den Auftragsstatus in Echtzeit. Joblisten zeigen nicht nur, welche Maschine gerade was fertigt. Das System zeigt auch an, wo gerade nichts passiert.

Mehr Produktivität durch vorausschauende Wartung
Die TRUMPF Lösung für die Zustandsüberwachung der Maschinen heißt Condition Guide. Dahinter verbergen sich Sensoren, die den Zustand von Komponenten überprüfen, die wichtig für die Schneidfähigkeit der Maschine sind – zum Beispiel den Verschmutzungsgrad des Kühlwassers. An den Condition Guide Ansichten lässt sich auch ablesen, wann Komponenten gewartet oder getauscht werden sollten.

Smart Glasses für einfache Wartung
Die Onlinebrille spart Zeit und Geld bei Serviceeinsätzen. Visual Online Support (VOS) ermöglicht Bild-, Ton- und Videodateien per App mit dem Kundendienst auszutauschen. Technische Probleme lassen sich schnell und einfach aus der Ferne beheben, denn das Videobild aus dem Servicezentrum erscheint auf den Gläsern der Brille beim Einsatz in der Fertigung vor Ort.

Quelle: TRUMPF 

Bildtext: Dr.-Ing. Heinz-Jürgen Prokop, Chief Executive Officer Machine Tools bei TRUMPF, auf der Pressekonferenz des Unternehmens auf der Blechexpo.

Foto: marketSTEEL

 

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