Trump plant 25 Prozent Zölle auf Stahl und Aluminium

von Hubert Hunscheidt

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, ab Montag einen 25-prozentigen Zoll auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in die USA zu erheben. Die Maßnahme betrifft sämtliche Handelspartner, darunter auch enge Verbündete wie Kanada und Mexiko. Trumps Entscheidung markiert eine weitere Eskalation seiner protektionistischen Handelspolitik.

Zusätzlich plant Trump sogenannte "Reziprozitätszölle", die die US-Zölle an die Sätze anderer Länder anpassen sollen. „Wenn sie uns Zölle auferlegen, erheben wir dieselben auf sie“, erklärte er an Bord der Air Force One. Diese neuen Zölle sollen bereits Mitte der Woche in Kraft treten.

Kanadas Premierminister Doug Ford kritisierte die Maßnahme scharf und warf Trump vor, „die Spielregeln ständig zu ändern“ und wirtschaftliche Unsicherheit zu schaffen. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron warnte in einem Interview davor, dass Handelskonflikte vor allem den US-Bürgern selbst schaden könnten. Er betonte, dass höhere Zölle die Kosten in den USA steigen lassen und Inflation auslösen könnten.

Trump begründet die neuen Zölle unter anderem mit Ungleichgewichten im internationalen Handel. So kritisiert er seit Langem die 10-prozentigen EU-Zölle auf Autoimporte, während die USA lediglich 2,5 % auf europäische Fahrzeuge erheben. Europa profitiere übermäßig vom Handel, so Trump, während die USA benachteiligt würden.

Die EU und China haben bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. China hatte vergangene Woche Zölle auf US-Produkte im Wert von 14 Milliarden Dollar verhängt, darunter Kohle, Erdgas, Rohöl und landwirtschaftliche Maschinen. Macron betonte, dass Europa auf US-Maßnahmen reagieren werde, sich jedoch vorrangig auf eigene wirtschaftliche und sicherheitspolitische Ziele konzentrieren müsse.

Mit den neuen Strafzöllen setzt Trump seine aggressive Handelspolitik fort und riskiert neue wirtschaftliche Spannungen mit wichtigen Partnern. Die kommenden Tage dürften entscheidend für die weitere Entwicklung des globalen Handelsstreits sein.

Quelle: The Guardian / Foto: Fotolia

Zurück

s