Trotz Minus im Dezember steigen Nutzfahrzeugzulassungen in 2021
von Hubert Hunscheidt
Die Nachfrage sank um 8,4% auf 155.963 Einheiten, was vor allem auf einen Rückgang des Absatzes neuer Transporter zurückzuführen ist.
Nutzfahrzeuge neu hinzugekommen insgesamt
Im Dezember schrumpfte der EU-Nutzfahrzeugmarkt erneut und markierte den sechsten Monat in Folge mit einem Rückgang. Die Nachfrage sank um 8,4% auf 155.963 Einheiten, was vor allem auf einen Rückgang des Absatzes neuer Transporter zurückzuführen ist. Tatsächlich haben sich die Zulassungen von Lkw und Bussen im Vergleich zum Dezember 2020 sogar verbessert. Die vier wichtigsten Märkte der Region verzeichneten alle Rückgänge, wobei Spanien am stärksten betroffen war (-31,9%).
Insgesamt stiegen die Nutzfahrzeugzulassungen in der Europäischen Union im Jahr 2021 um 9,6% auf 1.880.682 Einheiten, was vor allem auf die niedrige Basis im ersten Halbjahr 2020 zurückzuführen ist. Dennoch bleibt dieses Gesamtjahresergebnis weit unter den 2,1 Millionen registrierten Einheiten im Jahr 2019, dem Jahr vor der Pandemie. Mit Ausnahme von Spanien (-2,8%) verzeichneten alle wichtigen EU-Märkte im vergangenen Jahr Zuwächse. Italien mit 15,5% den höchsten prozentualen Zuwachs, gefolgt von Frankreich (+7,8%), während die Zulassungen in Deutschland nur um bescheidene 0,6% zulegten.
Neue leichte Nutzfahrzeuge (LCV) bis 3,5t
Im Dezember gingen die Neuzulassungen von Transportern in der EU erneut deutlich zurück (-12,8 %). Hauptgrund ist nach wie vor der Mikrochip-Mangel, der insbesondere die Produktion dieser Fahrzeugkategorie getroffen hat. Dieser Trend spiegelte sich in der Entwicklung der vier Schlüsselmärkte der Region wider, die im letzten Monat des Jahres alle starke Rückgänge verzeichneten: Spanien (-34,8%), Deutschland (-12,4%), Frankreich (-10,5%) und Italien (-9,2%).
Betrachtet man das Gesamtjahr 2021, so wurden EU-weit fast 1,6 Millionen leichte Nutzfahrzeuge zugelassen, ein Anstieg von 8,5 % gegenüber dem Vorjahr, trotz negativer Ergebnisse in den letzten sechs Monaten des Jahres. In den vier großen Märkten verliefen die Ergebnisse jedoch uneinheitlich. In Spanien (-4,0%) und Deutschland (-0,8%) gingen die Neuzulassungen von Transportern leicht zurück, während Italien und Frankreich das Jahr mit einem Plus von 14,7% bzw. 7,5% positiv beendeten.
Neue schwere Nutzfahrzeuge (HCV) ab 16 t
Im Dezember wuchs die Nachfrage nach neuen schweren Nutzfahrzeugen in der Europäischen Union solide (+23,5%). Maßgeblich hierfür war die starke Entwicklung in Zentraleuropa und insbesondere Polen (+69,4 %). Auch die vier größten Märkte Westeuropas trugen positiv zum Wachstum des Vormonats bei, vorwiegend Deutschland (+18,0%) und Spanien (+15,7%).
Im Jahr 2021 stiegen die Neuzulassungen schwerer Lkw um 21,2% auf insgesamt 240.346 Einheiten in der gesamten Europäischen Union. Dies liegt jedoch immer noch rund 12% unter dem Niveau von 2019 vor der Pandemie. Alle 27 EU-Märkte verzeichneten im vergangenen Jahr ein Wachstum, darunter die vier größten: Italien (+24,5 %), Spanien (+12,5 %), Deutschland (+10,4 %) und Frankreich (+5,6 %).
Neue mittlere und schwere Nutzfahrzeuge (MHCV) über 3,5 t
Im Dezember 2021 wurden in der EU 25.314 neue mittelschwere und schwere Lkw verkauft, ein Plus von 19,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Ähnlich wie im Segment der schweren Lkw gaben vor allem Zentraleuropa und Polen (+59,3 %) diesem Wachstum einen deutlichen Schub. Betrachtet man die vier großen Märkte, so verzeichneten Italien (+21,2%) und Deutschland (+14,6%) die stärksten Zuwächse, gefolgt von Spanien (+2,2%), während die Nachfrage in Frankreich stabil blieb (-0,2%).
Im vergangenen Jahr stiegen die Neuzulassungen von Lkw in der gesamten EU um 16,8% auf insgesamt 289.316 verkaufte Einheiten. Trotz negativer Ergebnisse von September bis November trugen Zuwächse in der ersten Jahreshälfte und im Dezember zur Gesamtjahresentwicklung bei. Infolgedessen konnten sich fast alle EU-Märkte besser entwickeln als 2020, darunter die vier wichtigsten: Italien (+22,3 %), Spanien (+8,1 %), Deutschland (+5,6 %) und Frankreich (+5,5 %).
Neue mittelschwere und schwere Omnibusse (MHBC) über 3,5 t
Im Dezember wurden in der gesamten Europäischen Union 3.855 neue Omnibusse zugelassen, ein Plus von 6,8% gegenüber Dezember 2020. Zweistellige Zuwächse wurden in drei der vier Schlüsselmärkte der Region verzeichnet: Italien (+40,7%), Frankreich (+38,7%) und Deutschland (+26,6%). Im Gegensatz dazu erlitt Spanien im letzten Monat des Jahres einen deutlichen Rückgang (-36,4%).
Insgesamt stieg die Nachfrage nach Bussen in der EU im Jahr 2021 um bescheidene 2,8% auf 29.941 verkaufte Einheiten. Unter den größten Märkten der Region verzeichnete nur Spanien einen Rückgang (-10,2%), während die Buszulassungen in Deutschland im Vergleich zu 2020 nahezu unverändert blieben (+0,2%). Frankreich (+13,4%) und Italien (+11,1%) schlossen das Jahr mit zweistelligen Zuwächsen positiv ab.
Quelle: ACEA / Foto: marketSTEEL