Top-Kupferminenproduzent mit positivem Ausblick

von Angelika Albrecht

Laut Commerzbank-Analysten gibt es bei Kupfer ermutigende Entwicklungen auf der Angebotsseite. Sowohl die Kupferproduktion in Chile als auch Peru war in den ersten beiden Monaten dieses Jahres stärker als im Vorjahr, wobei dies im Falle Perus wohl auf einen Basiseffekt zurückzuführen ist, nachdem Proteste der Bevölkerung die Minenproduktion im zweitwichtigsten Produzentenland zu Beginn des letzten Jahres beeinträchtigt hatten. Seither wies die peruanische Produktion eine positive Dynamik auf und beendete das letzte Jahr Daten der Zentralbank zufolge mit einem Plus von immerhin 1,2% gegenüber Vorjahr.

Dagegen war die Produktion im wichtigsten Produzentenland Chile letztes Jahr laut Daten des Statistikamts zufolge um fast 2% rückläufig. Die chilenische Kupferbehörde Cochilco gibt sich jedoch optimistisch, dass der Abwärtstrend überwunden ist und rechnet mit einem Produktionsplus von fast 4% in diesem Jahr und rund 6% im nächsten Jahr. Die Produktion soll dann einen Rekordwert von 5,8 Mio. Tonnen erreichen.

Die Commerzbank-Rohstoffexperten sind jedoch hinsichtlich dieser optimistischen Prognosen skeptisch. Immerhin fiel die chilenische Produktion im letzten Jahr deutlich schwächer aus als Cochilco erwartet hatte. Zudem ist die Industrie nicht vor unerwarteten Ausfällen gefeilt, wie das Beispiel der wichtigsten Mine Panamas zuletzt gezeigt hat, die aufgrund von Protesten der Bevölkerung geschlossen wurde. Daher sehen die Commerzbank-Analysten den Kupferpreis auch weiterhin bei Niveaus um 10.000 USD je Tonne gut unterstützt.

Russischer Metallproduzent sieht Produktion durch Sanktionen gefährdet

Die Metallpreise hatten kurz nach ihren deutlichen Preisanstiegen im Zuge der Beschlüsse aus Washington und London, die Sanktionen gegenüber dem russischen Metallsektor zu verschärfen, recht schnell wieder nach unten korrigiert. Die Commerzbank meint, dass der Großteil der Marktteilnehmer offenbar keine langfristigen Auswirkungen auf das globale Angebot der betroffenen Metalle sah. Einer der wichtigsten Metallproduzenten Russlands hatte jedoch kurz nach Einführung der Sanktionen die Regierung in Moskau um Unterstützung gebeten, da er mehr als ein Drittel seines Jahresumsatzes durch die Sanktionen der USA und des UK gefährdet sieht. Dies könnte ihn wiederum zu Produktionsdrosselungen zwingen.

In der Tat hatten auch die Rohstoffspezialisten der Commerzbank darauf hingewiesen, dass letztlich Ziel der Sanktionen ist, die Verkaufspreise russischen Metalls zu drücken und das scheint auch das russische Unternehmen zu befürchten. Sollten die Preise derart stark gedrückt werden, dass die Produktion der Metalle nicht mehr lukrativ ist, könnte das Angebot also durchaus beeinträchtigt werden. Russlands Vize-Minister für Industrie und Handel hat allerdings laut der Nachrichtenagentur Tass bereits Hilfen für das Unternehmen signalisiert.

Allerdings könnten andere große Produzenten, und hier sind vor allem Indonesien im Falle Nickels und China im Falle von Aluminium, die ohnehin ihre Produktion der Metalle zuletzt deutlich ausgeweitet haben, letztlich bei einem geringeren Angebot aus Russland in die Bresche springen und sich mehr Marktanteile verschaffen. Dies wiederum würde bedeuten, dass sich die Marktkonzentration dieser Märkte, in welchen Indonesien und China bereits dominante Positionen haben, nochmals erhöhen würde, was nicht im Interesse vieler westlicher Regierungen, deren Abhängigkeit sich von diesen Ländern dann erhöht, sein dürfte.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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