thyssenkrupp verbucht Verlust im 1. Quartal

von Alexander Kirschbaum

Das 1. Quartal 2015/2016 ist für thyssenkrupp wechselhaft verlaufen. So konnten die Industriegütergeschäfte ihre solide Entwicklung fortsetzen und bei Auftragseingang, Umsatz sowie Ergebnis zulegen. Sorgen bereiten dem Konzern hingegen die Werkstoffgeschäfte, die von einem anhaltend hohen Importdruck und Kaufzurückhaltung der Kunden geprägt sind. Vor diesem Hintergrund sind Bereinigtes EBIT, Periodenergebnis und Free Cashflow des Konzerns im 1. Quartal 2015/2016 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Trotz des schwierigen Werkstoffumfelds hält thyssenkrupp an den Prognosen für das Gesamtjahr fest.

„Die solide Entwicklung der Industriegütergeschäfte bestätigt uns, dass der Weg zum diversifizierten Industriekonzern richtig ist. Sorgen bereitet uns nach wie vor das Werkstoffgeschäft. Mit unserem Effizienzsteigerungsprogramm steuern wir aktiv gegen“, so thyssenkrupp Vorstandschef Dr. Heinrich Hiesinger.

Operativer Gewinn geht zurück

Auftragseingang und Umsatz des Konzerns verringerten sich im 1. Quartal um -3 Prozent bzw. -5 Prozent auf 9,8 Mrd € bzw. 9,5 Mrd € (Vorjahr 10,1 Mrd € bzw. 10,0 Mrd €). Der operative Gewinn (bereinigtes EBIT) sank um 26 Prozent auf 234 Mio € (Vorjahr 317 Mio €). Die solide Geschäftsentwicklung der Industriegütergeschäfte und die erfolgreiche Umsetzung der Effizienzsteigerungsmaßnahmen (Einsparvolumen 250 Mio €) konnten den Preis- und Margendruck der Werkstoffgeschäfte nur teilweise ausgleichen.

So verzeichnete der thyssenkrupp-Konzern im 1. Quartal einen Verlust von -54 Mio € (Vorjahr 43 Mio €). Nach Abzug der Minderheitenanteile lag der Periodenfehlbetrag bei -23 Mio € (Vorjahr Periodenüberschuss 50 Mio €); das Ergebnis je Aktie betrug -0,04 € (Vorjahr 0,09 €).

Zielsetzung bleibt bestehen

Mit Blick auf das Gesamtjahr 2015/2016 bewegt sich der Konzern nach eigenen Angaben weiterhin im Rahmen der Prognose. Die Zielerreichung setze allerdings eine deutliche Erholung der Werkstoffmärkte in der zweiten Geschäftsjahreshälfte voraus. Die derzeit sehr schwierigen Bedingungen im Werkstoffumfeld schätzt der Konzern nicht als nachhaltig ein.

Vor diesem Hintergrund rechnet thyssenkrupp unverändert mit einem deutlichen Anstieg bei Jahresüberschuss und Wertbeitrag, einem Free Cashflow vor M&A auf Vorjahresniveau sowie einem Bereinigten EBIT zwischen 1,6 und 1,9 Mrd €. Neben der Erholung der Werkstoffmärkte werden dem Konzern zufolge erneut die Effizienzsteigerungsmaßnahmen aus dem „impact“-Programm entscheidend für die Zielerreichung im Geschäftsjahr 2015/2016 sein. Diese sollen EBIT-Effekte von 850 Mio € erbringen.

Quelle: thyssenkrupp  Bildtext: Vorstandschef Dr. Heinrich Hiesinger vor der Konzernzentrale (Foto: thyssenkrupp)

 

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