ThyssenKrupp erneuert Anlagen

von Alexander Kirschbaum

Die Modernisierungsmaßnahmen In Andernach betreffen drei zentrale Aggregate des Weißblechherstellers: eine der beiden Kaltwalzstraßen, eine Durchlaufglühe sowie die Beize. Aufgrund der Erneuerungsarbeiten werden im November und teilweise schon im Oktober die betreffenden Anlagen vorübergehend stillstehen. Die Instandsetzungen sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Die erste der beiden Kaltwalzstraßen erhält nach über 50-jähriger Betriebszeit einen völlig neuen Kühlwasserkreislauf. Dazu gehören der Neubau zweier Hallen und einer Kühlanlage, sowie die Installation einer neuen technischen Infrastruktur zum Betrieb des Rückkühlsystems. Der Durchlaufglühofen 4, ein weiteres Kernaggregat, wird nach rund 30-jähriger Betriebszeit mit einer neuen Leistungselektrik ausgestattet. Ein Großteil der dazu erforderlichen Einrichtungen, zum Beispiel ein neues Schalthaus und die Vorbereitung der Anschlüsse, ist bereits während laufender Produktion in den zurückliegenden Monaten errichtet worden. Zusätzlich zur elektrischen Erneuerung erhöhen mechanische Anpassungen die künftige Leistungsfähigkeit der Anlage um 60.000 auf dann rund 430.000 Tonnen jährlich. Gleichzeitig trägt die Umrüstung von Gleich- auf Drehstrom dazu bei, den Energieverbrauch der Anlage zu senken.

Die Leistungssteigerung der Beize als drittes Großprojekt ist eine Folge der Produktionsverlagerung aus dem Werk Neuwied. Die bislang in Neuwied betriebene Beize hat neben der Versorgung des Feinblechwerks jährlich etwa 200.000 Tonnen gebeiztes Warmband für die Verpackungsstahlproduktion in Andernach bereitgestellt. Eine Reihe von Umbauten setzt die Andernacher Beize jetzt in den Stand, den Gesamtbedarf allein abzudecken.

ThyssenKrupp Setzt auf Verpackungsstahl

„Diese Projekte, die nun zeitgleich umgesetzt werden, sind mit Investitionen von insgesamt rund 40 Millionen Euro verbunden“, erklärt Oliver Hoffmann. „Damit stärkt ThyssenKrupp die Sparte Verpackungsstahl und macht mit dem Werk Andernach den weltgrößten Standort, an dem dieses Qualitätsprodukt hergestellt wird, zukunftsfest“, so der Technik-Vorstand von ThyssenKrupp Rasselstein. Die Konzentration des Weißblechgeschäfts im Werk Andernach erfolgte im Rahmen des Optimierungsprogramms „Best-in-Class Reloaded“ bei ThyssenKrupp Steel Europe. Damit verbunden ist der Prozess der Schließung des Feinblechwerks in Neuwied, der mit dem Umzug der Beize zum Jahresende beendet ist.

Quelle: ThyssenKrupp Steel Europe  Bildtext: Das Werk von ThyssenKrupp Rasselstein im rheinland-pfälzischen Andernach ist der weltweit größte Standort zur Herstellung von Verpackungsstahl (Foto: ThyssenKrupp Steel Europe)

 

 

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