thyssenkrupp Materials Processing Europe investiert in Standort Stuttgart

von Angelika Albrecht

thyssenkrupp Materials Processing Europe, das führende Stahl- und Aluminium-Service-Center in Europa, erweitert seine Kapazitäten und investiert einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in sein Netzwerk: Am Standort Stuttgart plant das Unternehmen die Installation zweier neuer Anlagen sowie den Bau einer neuen, 2.000 qm großen Halle. Ziel ist es, die Produktions-, Verpackungs- und Lagerkapazitäten zu vergrößern sowie digital zu optimieren. Im August haben die Bauarbeiten sowie die Vorbereitungen für den Aufbau der neuen Spalt- und Verpackungsanlagen begonnen.

Die Inbetriebnahme der modernen Spaltanlage ist für September 2025 geplant. Mit der neuen Anlage steigt die Werkskapazität auf 350.000 Tonnen im Jahr. Die Anlage der Firma Tilgert ermöglicht ein umfassendes Anarbeitungsspektrum im Dickenbereich von 0,2 bis 5,0 mm. Zudem kann neben herkömmlichem Walzstahl u. a. auch Elektroband verarbeitet werden. Als unverzichtbare Komponente für den Bau von Elektromotoren, Transformatoren und Generatoren ist das Stahlprodukt Elektroband wichtig für klimaneutrale Produktion oder eine Unabhängigkeit in der Energieversorgung.

Um den erweiterten Produktionskapazitäten auch im Bereich Verpackung gerecht zu werden, wird bereits im Frühjahr 2025 eine neue Hochleistungs-Verpackungslinie des italienischen Unternehmens Promec errichtet, die sich durch einen ausgereiften Automatisierungsgrad und die Möglichkeit, hohe Fertigmaterialgewichte zu verarbeiten, auszeichnet.

Intelligente Vernetzung für mehr Produktivität und Flexibilität

Neben der Ergänzung neuer Anlagen ist auch die digitale Vernetzung des Standorts ein wichtiger Bestandteil der Investitionen. Durch den Einsatz neuer Technologien, wie beispielsweise einer vollautomatisierten digitalen Rüst- und Produktionsprozess-Überwachung oder einem Messerbau-Roboter, verspricht sich das Unternehmen, einzelne Produktionsschritte zu beschleunigen und noch besser aufeinander abzustimmen. Dazu hat das Schwesterunternehmen thyssenkrupp Materials IoT eine zentrale digitale Infrastruktur aufgebaut, die von der Lieferkette bis zur Anlage alle Prozessschritte koordiniert. Die Industrial Internet of Things (IIoT) Plattform und MES (Manufacturing Execution System) mit dem Namen toii® ermöglicht die digitale Kommunikation zwischen Maschinen, Anlagen, Drittsystemen sowie Produktionsmitarbeitenden. Die Lösung nutzt die gewonnen Daten, um u. a. die Produktivität in der Fertigung zu erhöhen, bei gleichzeitiger Senkung der Ressourcen und Kosten. toii® ist bereits seit einigen Jahren in produzierenden Unternehmen auch außerhalb des thyssenkrupp Konzerns erfolgreich im Einsatz.

Nachhaltigkeit im Fokus

thyssenkrupp Materials Processing Europe hat sich einer konsequent digital unterstützten Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet und sich zum Ziel gesetzt, ab 2030 klimaneutral zu agieren. In Stuttgart setzen die Anarbeitungsspezialisten auf eine stärkere Standardisierung von Verpackungsarten sowie auf retourenfähige Palettenarten. Die neue Spaltanlage verfügt über ein um 20 % energieärmeres Antriebssystem und eine Energierückgewinnung, dies kombiniert mit einer modernen PhotovoltaikAnlage. Im Bereich Verpackung können durch den Ersatz der bisherigen Stahlumreifungen durch recycelbares PET-Verpackungsband wichtige Beiträge zur CO2 Reduzierung erreicht werden.

Als führendes Stahl- und Aluminium-Service-Center bedient thyssenkrupp Materials Processing Europe an zehn Standorten in sechs Ländern Verarbeiter aus der Automobil-, Elektro-, Bau- sowie der Solarindustrie. Mit seiner langjährigen Expertise in Beschaffung, Beratung und Vorfertigung liefert der Anarbeitungsspezialist dem vielfältigen Kundenkreis europaweit maßgeschneiderte Dienstleistungen und digitale Lösungen rund um Flachstahl und Aluminium.


Über thyssenkrupp Materials Services

thyssenkrupp Materials Services ist mit rund 380 Standorten – davon ca. 270 Lagerstandorte – in mehr als 30 Ländern einer der weltweit führenden werksunabhängigen Werkstoff-Händler und -Dienstleister. Im Geschäftsjahr 2022/23 hat das Unternehmen einen Umsatz von 13,6 Milliarden € und ein Ergebnis von 178 Millionen € erwirtschaftet. Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung „Materials as a Service“ fokussiert sich das Unternehmen auf die Lieferung von Roh- und Werkstoffen sowie Produkte und Dienstleistungen im Bereich Supply Chain Management. Ab 2030 wird Materials Services klimaneutral agieren.


Quelle und Vorschaubild: thyssenkrupp Materials Services

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