ThyssenKrupp legt Arbeitssicherheitsparcours an

von Alexander Kirschbaum

Damit die Mitarbeiter für das richtige Verhalten im Arbeitsalltag im Hüttenwerk sensibilisiert werden, hat ThyssenKrupp Steel Europe im Duisburger Bildungszentrum des Stahlherstellers einen neuartigen Arbeitssicherheitsparcours angelegt. An interaktiven Lernstationen kann die sichere Handhabung geschult und geübt werden, um mögliche Unfälle zu vermeiden. „Hier kann man die falsche und die sichere Vorgehensweise direkt miteinander vergleichen. So können unsere Mitarbeiter Arbeitssicherheit wortwörtlich erfahren“, erklärt Thomas Schlenz, Personalvorstand von ThyssenKrupp Steel Europe.

Mit kleinen Verhaltensänderungen viel erreichen

Praktische Erfahrung mit dem Arbeitssicherheitsparcours haben schon einige Nachwuchskräfte von ThyssenKrupp Steel Europe gemacht. „Ich kann mir nicht einmal mehr die Schuhe richtig zubinden“, sagt Dennis Imik, der die sogenannte Promille-Brille trägt, die die Einschränkung der eigenen Wahrnehmung im alkoholisierten Zustand simuliert. Der 20-jährige Auszubildende versucht vergeblich nach seinen Schnürsenkeln zu greifen, was mit der visuellen Verzerrung der Sicht durch die Brille nicht möglich ist. „So wäre ich definitiv nicht arbeitsfähig!“ Eineinhalb Jahre lang hat er mit seinem Kollegen Simon Dinkel am Konzept der dreizehn interaktiven Stationen des Parcours im Technikzentrum des Stahlherstellers mitgearbeitet; nun probieren die beiden angehenden Industriemechaniker sie selbst aus.

Typisches Beispiel für sicherheitsgefährdendes Verhalten aufgrund von Routine ist das unaufmerksame Laufen, das Stolpern und Stürzen zur Folge haben kann. Was auf den ersten Blick entlastend wirkt, kann langfristig durch den Gewöhnungseffekt die Konzentration mindern. Um für die richtige Balance zu sensibilisieren und die Bedeutung von Achtsamkeit gerade in scheinbar vertrauten Situationen zu verdeutlichen, gibt es deshalb im Parcours gleich mehrere Stationen. Eine weitere Herausforderung stellt das eigene, gesundheitsschonende Verhalten in alltäglichen Situationen dar. Das Abspringen von Gabelstaplern beispielsweise wirkt oft erst auf Dauer schädigend für Skelett und Muskeln, die körperlichen Einschränkungen machen sich dann aber als Langzeitfolgen bemerkbar. Mit einer Abstiegswaage werden im Parcours darum die Kräfte dargestellt, die beim Aufprall aus einem Fahrzeug auf den eigenen Körper wirken. Durch dieses Bewusstmachen wird der Gebrauch der Abstiegstreppen attraktiver und der Nutzen praktisch erfahrbar gemacht.

Quelle: ThyssenKrupp Steel Europe  Bildtext: Die beiden Auszubildenden von ThyssenKrupp Steel Europe, Dennis Imik (l.) und Simon Dinkel, haben eineinhalb Jahre lang am Konzept der dreizehn interaktiven Stationen des Arbeitssicherheitsparcours im Duisburger Technikzentrum mitgearbeitet. (Foto: ThyssenKrupp Steel Europe)

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