thyssenkrupp ist Lieferant und Kunde für Signode

von Alexander Kirschbaum

Die Verpackungsbänder schimmern wie Lamettafäden, die einen Weihnachtsbaum schmücken könnten. Stahl, dünn gewalzt und fein geschnitten. Zu sehen ist dies bei der Firma Signode System in Dinslaken, die zu der amerikanischen Muttergesellschaft Signode Industrial Group gehört. Der Systemhersteller fertigt nicht nur Verpackungsmaterialien wie Umreifungsbänder aus Stahl und Kunststoff, sowie Verschlusshülsen und Stretchfolien, sondern konzipiert und produziert auch die Anlagen, um diese Materialien anzubringen.

Das Vormaterial erhält Signode von thyssenkrupp Steel Europe aus dem benachbarten Duisburg, ist aber auch gleichzeitig Lieferant für den Stahlhersteller. „Die Expertise in der Materialentwicklung wie auch das Know-how im Anlagenbau sind das große Plus von Signode“, heißt es bei der Stahlsparte von thyssenkrupp, die schon seit 1958 mit den Dinslakener zusammenarbeitet. Die Produkte werden vielseitig eingesetzt: in der Automobil- und Pharmaindustrie, im Holz- und Metallgewerbe, der Möbel- und Grafikbranche. Die Hauptabsatzmärkte liegen in Ost- und Westeuropa.

Stahl hält Stahl

In der Produktionshalle von Signode kommen pro Woche rund 30 Blechrollen, sogenannte Coils, aus dem Warmbandwerk in Duisburg an. Ein Teil davon wird in wenigen Tagen wieder zu thyssenkrupp Steel Europe zurückkehren. Denn die Coils, die als Vormaterial für die Stahlverpackungsbänder an Signode geliefert werden, sind mit dem Signode-Band gesichert, d. h. der Hersteller kauft den verarbeiteten Stahl wieder zurück. Um ein Coil mit einem Gewicht zwischen 18 und 25 Tonnen zusammenzuhalten, muss das Verpackungsband eine enorm hohe Spannkraft besitzen. Der Fachbegriff für das Verschnüren eines Coils lautet: Umreifung. Auch die gebrauchten Stahlbänder werden gemeinsam mit anderem Stahlschrott recycelt und wiederum zu Coils weiterverarbeitet.

thyssenkrupp Steel Europe liefert jede Woche so viel Material ins 20 Kilometer entfernte Dinslaken, wie in der Folgewoche verarbeitet wird. Im vergangenen Jahr war es schon die 2,5-millionste Tonne Stahl, die thyssenkrupp im Zuge der jahrzehntelangen Kunden-Lieferanten-Beziehung nach Dinslaken schickte.

Quelle: thyssenkrupp Steel Europe  Bildtext: Signode Deutschland produziert seit 1958 in Dinslaken. (Foto: thyssenkrupp)

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