Thyssenkrupp-Betriebsrat sieht offene Fragen bei Fusion

von Alfons Woelfing

Nach den Unterschriften für die Stahlfusion von Thyssenkrupp und Tata sieht der Betriebsrat in Deutschland noch offene Fragen. "Wenn Arbeitsplätze von Thyssenkrupp zum Joint Venture verlagert werden, darf es nicht zur Verschlechterung für die Beschäftigten oder einer Aufweichung von Tarifstandards kommen", sagte Tekin Nasikkol, der Gesamtbetriebsratschef von Thyssenkrupp Steel, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe). Im Zuge der Stahlfusion sollen zahlreiche Thyssenkrupp-Mitarbeiter zum neuen Stahlkocher wechseln. Das dürfte sich unter anderem in der Essener Konzernzentrale auswirken, in der ohnehin Stellenabbau geplant ist. Die Verwaltung der Stahlsparte befindet sich in Duisburg. Der Sitz des Joint Ventures soll in Amsterdam entstehen. Betroffen sein dürfte auch die Thyssenkrupp-Einheit Shared Services mit Standorten in Essen und Bochum, in der Jobs rund um das Rechnungswesen gebündelt sind.

Am Mittwoch (29.8.) traf sich der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp-Stahlsparte zu einer Sitzung. Am Donnerstag (30.8.) findet in Dortmund eine Betriebsräte-Vollkonferenz statt. Erwartet werden mehr als 200 Teilnehmer. Mit Blick auf den geplanten Börsengang des Joint Ventures demonstrierte Nasikkol Gelassenheit: "Wir haben keine Angst vor einem Börsengang. Entscheidend ist doch, dass ein exzellent aufgestelltes Unternehmen entsteht. Nur dann wäre es auch für Kapitalanleger attraktiv", sagte er. Viel hänge zudem davon ab, wie das Kartellamt entscheidet. "Mit Blick darauf sind wir durchaus besorgt."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung / Vorschaufoto: Thyssenkrupp

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