Thyssenkrupp AG schließt Werk in Remscheid
von Hubert Hunscheidt
ThyssenKrupp Industrial Crankshafts GmbH (ca. 62 Beschäftigte) entscheidet in einer - für die IG Metall - ungewohnten sowie unerwarteten Art und Weise, die Werksschließung in Remscheid.
Als „skandalös“ reklamiert die IG Metall Remscheid - Solingen, dass die Entscheidung zur Werksschließung in einem Umlaufbeschluss entschieden wurde. „Die Verantwortlichen bei Thyssen haben es nicht einmal für nötig gehalten, bezüglich der Schließungsabsicht eine Aufsichtsratssitzung abzuhalten. Dies wäre auch unter pandemischen Bedingungen, in einer virtuellen Form möglich gewesen.“so Serdar Üyüklüer, Geschäftsführer und Kassierer bei der IG Metall Remscheid - Solingen.
Die Arbeitnehmervertretungen sind sich einig, allerdings können sie die unternehmerische Entscheidung der Werksschließung nicht umkehren. Gegenvorschläge zum Werkserhalt wurden bis Dato vom Arbeitgeber nicht anerkannt und nicht berücksichtigt. Die Betriebsräte wurden zeitgleich mit den Beschäftigten, über die anvisierte Entscheidung und die dazugehörige Vorgehensweise zur Werksschließung informiert. „Leider lässt die vertrauensvolle Zusammenarbeit, wie vom BetrVG vorgegeben, zu wünschen übrig und endet nicht zuletzt an einer mangelnden Wertschätzung in den Gesprächen!“ bilanziert Üyüklüer die bisherigen Gespräche mit Blick auf die, für einen Sozialplan angebotenen Abfindungen.
Diese Art und Weise des Umganges mit den Arbeitnehmervertretern hat nach Angabe der IG Metall zur Folge, dass die Betriebsparteien sich arbeitsgerichtlich über die Einsetzung und Besetzung einer notwendigen Einigungsstelle gestritten haben. Die Parteien streiten sich also weiter, nun über ein Einigungsstellenverfahren. Ein solches Verfahren sieht das Betriebsverfassungsgesetz vor, wenn Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat gescheitert sind.
Quelle: IG Metall Remscheid-Solingen / Foto: thyssenkrupp AG