thyssenkrupp: 125 Jahre Stahlproduktion in Duisburg

von Alexander Kirschbaum

Der „alte Herr“, so nannten ihn die Stahlkocher respektvoll, war dabei, als vor 125 Jahren Historisches geschah: In Anwesenheit von August Thyssen wurde am 17. Dezember 1891 in der Hütte Bruckhausen, dem heutigen Oxygen-Stahlwerk 1, der erste Stahl erschmolzen. Einige Monate zuvor hatte der Firmengründer bekannt gegeben, dass er im Besitz aller Anteile an der Zechen-Gesellschaft Deutscher Kaiser sei. „Er vereinigte Kohle und Zeche in einer Hand“, heißt es in einer älteren Ausgabe der Werkzeitschrift der August-Thyssen-Hütte. „Ein neuer und für die Zukunft des jungen Unternehmens entscheidender Schritt war getan.“

Neben dem Standort-Vorteil durch die Lage am Rhein war es vor allem die Entwicklung zum integrierten Hüttenwerk mit allen Verarbeitungsstufen vom Rohstoff bis zum fertigen Stahlblech, die das Unternehmen wettbewerbsfähig machte. Im ersten Jahr erschmolz die Thyssen-Hütte mit 850 Stahlkochern knapp 50.000 Tonnen Rohstahl, 1966 waren es mit einer Belegschaft von 16.400 ca. vier Millionen Tonnen. Heute sind in Duisburg-Nord etwa 13.000 Mitarbeiter beschäftigt, hinzu kommen ungefähr 1.300 im thyssenkrupp-Werk in Duisburg-Hüttenheim. Die Jahresproduktion liegt bei rund 12 Millionen Tonnen. Insgesamt wurden seit Produktionsbeginn vor 125 Jahren insgesamt an die 500 Millionen Tonnen Stahl produziert. In dieser Zeit hat sich das gefertigte Produkt vom Einheits-Massenstahl zum High Tech-Werkstoff mit mehr als 2.000 Stahlsorten entwickelt.

Auch auf anderen Feldern hat sich die Stahlproduktion tiefgreifend gewandelt. „Zu den größten Errungenschaften gehört, dass wir bei der Arbeitssicherheit und den Arbeitsbedingungen für unsere Beschäftigten sowie beim Umweltschutz gerade in den letzten 30 Jahren enorme Fortschritte gemacht haben“, so Thomas Schlenz, Personalvorstand der thyssenkrupp Steel Europe AG anlässlich des Jubiläums „125 Jahre Stahl in Duisburg“.

Quelle: thyssenkrupp Steel Europe  Artikelfoto: Mitte der 1920er Jahre hatten Passanten in Duisburg-Hamborn diesen Blick auf das damalige Siemens-Martin-Stahlwerk I von der Kaiser-Wilhelm-Straße aus gesehen. (Foto: thyssenkrupp AG)

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