Thyssen Krupp beteiligt sich an Projekt RECOBA
von Alexander Kirschbaum
Verbesserung des Herstellungsprozesses von Flüssigstahl
Ein Konsortium von Industrieunternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen hat ein Projekt unter dem Namen RECOBA (Cross-sectorial REal time sensing, advanced COntrol and optimization of BAtch processes, saving energy and raw materials) gestartet. Die Teilnehmer nutzen dabei ein Online-Modell zur vorausschauenden Steuerung komplexer diskontinuierlicher Prozesse. Diese kommt u. a. bei der Produktion von Stahl, Emulsionspolymeren und Siliziummetall unter Einsatz neuer Sensortechnologien, Prozessmodelle und Automatisierungswerkzeugen zur Anwendung.
Das RECOBA-Projekt wird während seiner dreijährigen Laufzeit von der Europäischen Union mit sechs Millionen Euro gefördert. Ziel des Projekts ist es, die Effizienz und Flexibilität verschiedener, komplexer Produktionsverfahren bei der Herstellung von größeren Stoffmengen in Produktionsreaktoren zu optimieren. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Europa, die wie die Stahl- oder chemische Industrie mit diskontinuierlichen Prozessen arbeitet, gestärkt werden.
An dem von BASF SE koordinierten, internationalen Projekt sind die ThyssenKrupp Steel Europe AG (Duisburg), ELKEM AS Technology (Norwegen), die University of Cambridge (Großbritannien), die RWTH Aachen, die Universität für Chemie und Technologie (Prag, Tschechische Republik), die Universität des Baskenlandes UPV/EHU (Spanien), das VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH (Düsseldorf), die Cybernetica AS (Norwegen) und die MINKON Sp. z o.o. (Polen) beteiligt.
Diese Forschungsgruppe wird sich auf drei verschiedene Materialsysteme konzentrieren, um die branchenübergreifende Anwendbarkeit der entwickelten Sensoren, Optimierungs- und Steuerungsmethoden nachzuweisen. Ziel ist es, die Produktqualität, den Energieverbrauch, den Rohstoffeinsatz und die Produktionskosten der untersuchten Prozesse zu verbessern.
Als Teil ihres Beitrags zum RECOBA-Projekt konzentriert sich die ThyssenKrupp Steel Europe AG gemeinsam mit den Partnern VDEh-Betriebsforschungsinstitut und MINKON auf die Steuerung des Herstellungsprozesses von Flüssigstahl in der Sekundärmetallurgie. Hier soll durch Einsatz innovativer Temperatur-Messtechniken bei unterschiedlichen Behandlungsaggregaten eine optimierte Prozessführung ermöglicht werden. Dies soll zu stabileren Prozessbedingungen beitragen und die Treffsicherheit weiter steigern.
“Mit den gewonnenen Erkenntnissen soll die Prozessführung optimiert und die Prozessmodelle auf einen neuen technischen Stand gebracht werden. Wir erwarten eine Verbesserung von Qualität und Ausbringen sowie eine Senkung an Ressourcen und Kosten. Auch für die zukünftigen Anforderungen an neue, komplexere Stahlqualitäten, die eine sehr enge Prozesskontrolle entlang der Prozesskette voraussetzen, wollen wir gerüstet sein“, so Dr. Michael Skorianz, Projektverantwortlicher bei ThyssenKrupp Steel Europe.
Weitere Informationen zu dem Forschungsprojekt gibt es hier...
Quelle: ThyssenKrupp Steel Europe Bildtext: ThyssenKrupp Steel Europe arbeitet innerhalb eines internationalen Projekts an der Verbesserung des Herstellungsprozesses von Flüssigstahl in der Sekundärmetallurgie (hier eine Vakuumanlage zur Behandlung der 1600 Grad heißen Stahlschmelze). (Foto: ThyssenKrupp Steel Europe)