Teilnehmerrekord bei ZVO-Oberflächentagen

von Alexander Kirschbaum

665 Teilnehmer vertieften durch 87 Vorträge auf den ZVO-Oberflächentagen ihr Wissen und informierten sich über Trends und neue Entwicklungen in der Galvano- und Oberflächentechnik.Mit jeweils zwischen 35 und 110 Teilnehmern verzeichneten dabei auch die Vorträge des vom FiT organisierten zweitägigen Forums Bauteilreinigung eine sehr rege Beteiligung.

Mit den Verunreinigungen, die während der Fertigung Spuren auf einem metallischen Bauteil hinterlassen, beschäftigte sich etwa das Referat von Professor Brigitte Haase (Hochschule Bremerhaven). Es gab einen Überblick über die Zusammensetzung der Verunreinigungen und stufte die Komponenten wichtiger Betriebsstoffe hinsichtlich ihrer Entfernbarkeit ein.

Reiner Grün (Surtec Deutschland GmbH) thematisierte Chemie und Physik des Reinigungsprozesses. Er erläuterte den prinzipiellen Aufbau von wässrigen Reinigern als Vollprodukt und 2K-System, die Funktion und das synergetische Zusammenwirken der Bestandteile und die Bedeutung der Wasserqualität für die Reinigungsqualität. Aufgaben, Anwendungen/Einsatzgebiete und Ziele der Vorbehandlungsschritte Beizen und Dekapieren bildeten das Thema des Beitrags von Christoph Hoge (Coventya GmbH). Die elektrolytische Entfettung von Metallen als mechanischen Feinreinigungsschritt stellte Christiane Müller (Dr. Hesse GmbH & Cie KG) vor. Sie ging dabei auf die physikalischen Grundlagen, Anforderungen sowie Vor- und Nachteile der anodischen und kathodischen Entfettung ein. 

Was Mikroorganismen in der Oberflächenreinigung und Entfettung leisten können, thematisierte Professor Peter M. Kunz (Hochschule Mannheim). Er zeigte dabei anhand von drei Beispielen auf, welcher wirtschaftliche Nutzen neben arbeitsverbessernden Maßnahmen aus dem Einsatz von Mikroorganismen gezogen werden kann und was verfahrenstechnisch dafür erforderlich ist.Dass wässrige Reihentauchanlagen mit entsprechenden Medien auch für die Realisierung von Oberflächenprozessen wie Eisen-, Zink- und Manganphosphatierung sowie für das Entphosphatieren eingesetzt werden können, veranschaulichte Babette Winkel (Ecoclean) durch verschiedene Praxisbeispiele. 

Additiv gefertigte, metallische Bauteile gewinnen in verschiedenen Branchen wie der Medizin- und Energietechnik zunehmend an Bedeutung. Nachfolgeprozesse wie die Reinigung, bei der unter anderem Anhaftungen und Anschmelzungen von Pulverpartikeln zu entfernen sind, stellen jedoch häufig noch eine Herausforderung dar. Den aktuellen Stand der Technik, die prozesstechnischen Stärken und Grenzen der Verfahren Stoßwellenreinigung, CO2-Trockeneis- und Schneestrahlreinigung sowie Ultraschallreinigung und die anlagentechnischen Voraussetzungen stellte Johannes Mankiewicz (Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK) vor.

Die nächsten ZVO-Oberflächentage finden vom 19. bis 21. September 2018 in Leipzig statt.

Quelle und Vorschau-Foto: Zentralverband Oberflächentechnik

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