Tarifeinigung für die Chemiebranche

von Hans Diederichs

Die Entgelte der 550.000 Beschäftigten in der Chemieindustrie steigen um insgesamt 5,3 Prozent. Darauf haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaftsvertreter am Donnerstag verständigt. Im ersten Schritt erfolgt eine Anhebung um 3,0 Prozent, nach 13 Monaten eine weitere Erhöhung um 2,3 Prozent. 

IG BCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis sagte: „Mit diesem Abschluss sorgen wir wieder für eine gute und stabile Einkommensentwicklung. Die Beschäftigten haben teil am Erfolg der chemischen Industrie." Nach Automobilbranche und Maschinenbau ist die Chemie der Industriezweig mit den meisten Beschäftigten in Deutschland.

Die Laufzeiten der Chemie-Verträge beginnen regional unterschiedlich. In den Tarifbezirken Nordrhein, Rheinland-Pfalz und Hessen erfolgt die Erhöhung zum 1. August; Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Westfalen folgen zum 1. September; Saarland und Nordost zum 1. Oktober. Die Gesamtlaufzeit beträgt 24 Monate. Für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gelten Sonderregelungen. Hier ist eine Verschiebung der Entgelterhöhungen jeweils um maximal zwei Monate möglich.

Reaktion auf rückläufige Zahl von Schulabsolventen

IG BCE und Chemie-Arbeitgeber haben auch das Vertragswerk „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“ weiterentwickelt und ausgebaut. Die Tarifparteien wollen das erreichte hohe Ausbildungsniveau auch künftig beibehalten. Vor dem Hintergrund rückläufiger Schulabgängerzahlen und dem Trend zur akademischen Bildung seien zusätzliche Anstrengungen in der betrieblichen Ausbildung erforderlich. Gewerkschaftliches Ziel bleibt, dass für übernommene Ausgebildete die unbefristete Einstellung zum Normalfall wird.

Quelle: IG BCE, marketSTEEL; Bild: Die Verhandlungsführer Georg Müller vom BAVC (links) und Peter Hausmann von der IG BCE besiegeln den Abschluss. (Foto: Stefan Koch)

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