Swiss Steel forscht weiter für den Klimaschutz
von Hubert Hunscheidt
Hochlegierte Stähle bestehen oft zu mehr als 30 Prozent aus Legierungsmetallen. Diese Stähle werden u. a.in Hochleistungsmaschinen eingesetzt. Der ökologische Footprint dieser Metalle ist gross, doch die Swiss Steel Group reduziert ihn mit neuen Technologien und Vorgehensweisen. Durch gezielten Einsatz von Spezialschrott ist es der Swiss Steel Group gelungen, die Emissionen deutlich zu senken.
Die Gewinnung von Legierungsmetallen ist sehr aufwendig und mit sehr viel höheren Emissionen verbunden als jene von Roheisen und unlegiertem Stahl. Doch kann die Stahl verwendende Industrie heute auf die Legierungszusätze nicht verzichten. Metalle wie Chrom, Nickel, Mangan, Magnesium, Blei, Wolfram, Vanadium, Titan, Kobalt oder Molybdän machen den Stahl zäher, leichter, wärmeresistenter und besser verarbeitbar. Legierungen sind die Würze in der Stahlküche. Sie erst geben dem Stahl seine spezifischen Eigenschaften.
Upcycling statt Downcycling
In der Swiss Steel Group ist das metallurgische Labor von Ugitech, ein Unternehmen der Swiss Steel Group, führend in der Entwicklung neuer Legierungstechnologien, bei denen
hochlegierter Stahlschrott zum Einsatz kommt. Dabei wird der Schrott zunächst analysiert und dann so genau vorsortiert, dass man damit ohne zusätzliche Zuschlagstoffe die Eigenschaften der Stahlschmelze bis ins kleinste Detail beeinflussen kann. Anstatt den hochwertigen Schrott mit sehr viel unlegiertem Schrott zusammen zu schmelzen, um anschließend die Eigenschaften wieder mit neuen Legierungsmetallen auszugleichen, geht man heute bei der Swiss Steel Group ganz andere, intelligentere und innovative
Wege.
Heute wendet man in der Swiss Steel Group das Up-Cycling des wertvollen Materials an. Sorgfältig vorsortierter Edelstahlschrott wird eingesetzt, um die gewünschten Eigenschaften
des Edelstahls zu erlangen. Das zusätzliche Legierungsmaterial wird so auf ein Minimum verringert und der gesamte Herstellungsprozess wird ökologischer und sicherer mit deutlich
reduzierten Emissionswerten. Entscheidend an der neuen, von der Swiss Steel Group-Tochter Ugitech entwickelten Technologie ist, dass sich damit hochlegierte Stähle aus hochwertigem Stahlschrott herstellen lassen, die eine höhere Qualität haben als die eingeschmolzenen Ausgangsstoffe.
Damit betreibt die Swiss Steel Group nicht nur einfaches Recycling, sondern hochwertiges Upcycling – ein entscheidendes Argument in der Kreislaufwirtschaft – und unterstreicht so
ihre mit führende Position bei der Herstellung von «Green Steel». Dazu äußert sich Frank Koch, CEO der Swiss Steel Group: «Wir sind fest entschlossen unsere Position in emissionsarm produziertem Grünstahl konsequent weiter auszubauen. Auch wenn wir als Elektrolichtbogen Ofen Route schon mit einem deutlich geringeren CO2 Fußabdruck
produzieren, ist es uns wichtig durch gezielte Forschung und Entwicklung ständig besser zu werden».
Deutlich weniger CO2
Dieses Up- statt Recycling ist deutlich CO2-ärmer als die Durchschnittswerte, die in der sonstigen Stahlindustrie erreicht werden. In den Werken der Swiss Steel Group, die ganz auf
die EAF-Technologie (Elektrolichtbogen Ofen Route) ausgerichtet ist, wird ausschließlich so gearbeitet – am Standort Emmenbrücke sogar nur mit grünem Strom aus Wasserkraft. Allerdings braucht die Stahlindustrie nicht nur für das direkte Erschmelzen des Materials Energie, sondern auch für die Weiterverarbeitung, insbesondere im Walzwerk.
Dazu erklärte Frank Koch, dass die nachhaltige Stahlproduktion auf Basis der Elektrolichtbogenofen-Route ein Teil der DNA der Swiss Steel Group ist. Man wolle zukünftig den Wandel zu grünem Stahl in Europa anführen, die mit führende Position in der ökologischen Stahlherstellung ausbauen und gleichzeitig die Effizienz deutlich steigern. Die Swiss Steel Group zähle schon heute zu den effizientesten Herstellern von CO 2 -reduziertem Stahl. Nachhaltigkeit ist für sie nicht nur eine vom Gesetz getriebene Aufgabe, sondern auch eine gesellschaftliche Verpflichtung.
Quelle und Foto: Swiss Steel Holding AG